Streikauswirkungen auf den Zugverkehr in Hessen sind bei den einzelnen Arten der Verkehrsmittel recht unterschiedlich

PRO BAHN Hessen fordert erneut DB, EVG und GDL auf, unter Einschaltung eines Mentorenteams an den Verhandlungstisch zurück zu kehren

Bundesligaspiel am Samstag in Commerzbank-Arena fällt nicht aus, Anreise mit ÖPNV aber schwierig, Stadion nur mit Straßenbahn erreichbar

Der erste und der zweite Streiktag des voraussichtlich längsten Streiks in der Geschichte der Eisenbahn in Deutschland. PRO BAHN Hessen stellt fest, dass die Ausfälle bei den Bahnverbindungen in Hessen recht unterschiedlich sind.
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Am stärksten betroffen ist der S-Bahn-Verkehr im Rhein-Main-Gebiet. Hier fallen 4 von 5 Fahrten aus. Es besteht lediglich ein Notbetrieb, einige Linien, wie die S1 und die S5 haben deutlich gekürzte Fahrtwege. Die S5 fährt nur bis Frankfurt-Rödelheim und nicht in die Stadt hinein, die S1 endet oberirdisch am Hauptbahnhof. Die Einschränkungen hängen aber auch mit einer kaputten Weiche zusammen, welche im Innenstadttunnel abschnittsweise nur einen eingleisigen Betrieb zulässt. Der Fahrgastverband PRO BAHN rät dazu, ab Frankfurt Hauptbahnhof die U-Bahn-Linien U4 und U5 zu nutzen.

Der Verkehr der lang laufenden RE-Züge, die fast ausschließlich mit Doppelstock-Wagen (Dosto) gefahren werden, fahren quasi komplett, nehmen jedoch teilweise Unterwegshalte mit, die ansonsten von nachrangigen Zügen (Regionalbahnen) abgedeckt werden, die aktuell nicht fahren. Trotz der relativ geringen Einschränkungen bei den Dosto-Fahrten, der Doppelstock Kassel-Halle fällt komplett aus.

In den Angeboten des Nahverkehrs mit Regionalbahnen bzw. Stadtexpress-Verbindungen wie dem Mittelhessen-Express verkehrt nur jede zweite Verbindung. Hier wird von PRO BAHN geraten, sich über die dadurch möglichen eingeschränkten Anschlussverbindungen zu informieren. Auch hier gibt es zusätzliche Unterwegshalte, um die ausfallenden Bedienungen abzudecken.

Im Fernverkehr ist eine Ausfallquote an den Hauptknoten Frankfurt Hbf., Fulda und Kassel-Wilhelmshöhe von deutlichen 75% zu beobachten, so dass es schwer wird, im Fernverkehr wirklich voran zu kommen. Hier bleibt das Ausweichen auf die lang laufenden RE-Verbindungen nach Norden, Westen und Süden.

In Hessen wird ein großer Teil des Regionalverkehrs durch andere Bahngesellschaften ausgeführt. Voran trägt hier die Hessische Landesbahn (HLB) den größten Anteil, dann folgen Cantus, VIAS, die Kurhessenbahn, Vectus. Alle diese anderen Bahngesellschaften führen ihren Betrieb zu 100% durch. Es kann jedoch zu Problemen in Anschlussverbindungen führen. Die anderen Bahngesellschaften führen einen Anteil von 40% im Schienenpersonennahverkehr in Hessen durch.

PRO BAHN Hessen rät den Fahrgästen, Ruhe zu bewahren, nicht einseitig die Schuld der Deutschen Bahn oder der Gewerkschaft GDL auszusprechen – die Sache den Umständen entsprechend zu meisten. Kein Streik dauert ewig und jede Seite hat ihre Gründe, die Position entsprechend zu vertreten.

Das Bundesligaspiel Eintracht Frankfurt-Bayern München wird nun doch wie geplant am Samstag um 15:30 Uhr stattfinden. Dies wird für die Fans eine Herausforderung, denn es fahren zwischen Frankfurt Hbf. und dem Stadion keine Züge der S-Bahn und der Regionalbahn. Man muss auf die Straßenbahn der Linien 21 und 20 ausweichen. Laut dem Notfallfahrplan verkehren jedoch Züge nach Frankfurt, so dass es durchaus möglich ist, anzureisen. Das Stadion ist 4 Stunden vorher schon geöffnet, so dass eine frühzeitige Anreise möglich ist. Gerade durch das Kombiticket reisen aus ganz Hessen, im Verhältnis zu anderen Austragungsstätten der Bundesliga, sehr viele Fans mit der Bahn an. Hier wird es wahrlich problematisch am Samstag, da gerade der Rekordmeister kommt und bei Bayern-Spielen die Stadien immer ausverkauft sind.

Wenn Sie Anliegen an PRO BAHN herantragen wollen, können Sie das gerne im „Kummerkasten“ des Bundesverbandes auf der Internetseite www.pro-bahn.de/meinung/.

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