Fahrgastverband PRO BAHN steht uneingeschränkt hinter dem Verein Lumdatalbahn e.V. – vorerst letzte Fahrt war am 17.12.2016 vor der (vorübergehenden) Einstellung des Gesamtverkehrs.

Gemeinsam muss für die Reaktivierung und die Wiedereinrichtung von Personenverkehr gekämpft werden.

Ein VT 628 auf der Lumdatalbahn an einem Bahnübergang bei Mainzlar. (Bild: Lumdatalbahn e.V.)

Ein VT 628 auf der Lumdatalbahn an einem Bahnübergang bei Mainzlar. (Bild: Lumdatalbahn e.V.)

Nun ist auch die Lumdatalbahn stillgelegt. Mit Ausnahme eines Abschnittes der Ohmtalbahn zwischen Kirchhain und Nieder-Offleiden für den dortigen Steinbruch gibt es somit außerhalb des mit Personenverkehr befahrenen Netzes in Mittelhessen keine alten Bahnstrecken mehr, welche noch in Betrieb sind. Vieles ist zerschlagen, zurückgebaut, zersiedelt.

Dieses Schicksal darf die Lumdatalbahn nicht treffen, auf welcher Ende Mai 1981 von Lollar bis Londorf über die Länge von 14 km der Personenverkehr eingestellt wurde.
Seit Ende 1991 war nur noch ein rund 5 km langer Abschnitt zwischen Lollar und Mainzlar in Betrieb. Die RHI Refraktories ein Produzent feuerfester Steine hatte bis 2016 den Transport über die Schiene aufrechterhalten. Aufgrund der allgemeinen Rahmenbedingungen hat sich auch dieses Unternehmen nunmehr für den Transport über die Straße entschieden. Damit ist seit dem Jahreswechsel die gesamte Strecke der einst 27 km von Grünberg über Londorf bis nach Lollar außer Betrieb bzw. abgebaut.

Der Fahrgastverband PRO BAHN setzt sich auch weiterhin für die Reaktivierung der Lumdatalbahn ein, auch wenn die Einstellung des Güterverkehrs zum 31.12.2016 ein Rückschlag in den Bemühungen bedeutet. Ebenso hat das jüngste Gutachten zur Bewertung einer Reaktivierung bis Londorf nur den Wert 0,2 ergeben. In der Lokalpresse ist hierzu einiges nachzulesen. Lediglich der Abschnitt zwischen Lollar Allendorf (Lumda)

Der Fahrgastverband PRO BAHN zweifelt das Gutachten in der vorgelegten Form in weiten Teilen an und stellt sich hinter den Verein Lumdatalbahn e.V. sowie die kommunalen Vertreter in ihrem Engagement für die Strecke. Es wird weiterhin von einem Potential von 10-15% ausgegangen, welcher den ÖPNV im Fall der Reaktivierung der Bahnstrecke nutzt. Es ist weiterhin vorgesehen, die Buslinie 520 im Lumdatal zu betreiben, welche der Bahn Fahrgäste wegnehmen würde, da die Haltestellen mittiger in den Ortslagen liegen. Vielmehr müssen der Linienbus und andere innovative Konzepte eine Zubringerfunktion erfüllen. Die Siedlungsentwicklung im Lumdatal muss so gelenkt werden, dass Bau- und Gewerbegebiete nah der Bahntrasse erschlossen werden. So erhält man mittelfristige Faktoren, die zwar im ersten Moment ein höheres Invest staatlicherseits erfordern aber einen späteren Nutzen mit sich bringen. Seit rund 3 Jahrzehnten engagiert sich der Verein „Lumdatalbahn“ aktiv für den Erhalt und die Reaktivierung der Strecke, mehrere Anläufe sind zwar in der Vergangenheit nicht zum Erfolg gekrönt gewesen aber die Stärke des Engagements dieser Akteure ist wirklich beachtenswert. Es ist erfreulich, dass auch im lokalpolitischen Sektor der Wille, das Projekt zum Erfolg zu führen, in breiter Mehrheit gegeben ist. Hessen braucht weitere reaktivierte Bahnstrecken und wir setzen uns gemeinsam dafür ein.

Die Bürgermeisterin der Stadt Gießen, Gerda Weigel-Greilich, Stellvertreterin der Oberbürgermeisterin sowie die Bürgermeisterin von Allendorf (Lumda) Annette Bergen-Krause am 17.12.2016 vor dem Sonderzug (Bild: Lumdatalbahn e.V.)

Die Bürgermeisterin der Stadt Gießen, Gerda Weigel-Greilich, Stellvertreterin der Oberbürgermeisterin sowie die Bürgermeisterin von Allendorf (Lumda) Annette Bergen-Krause am 17.12.2016 vor dem Sonderzug (Bild: Lumdatalbahn e.V.)

Ein bisschen Wehmut war dann schon gegeben, als am 17.12.2016 der Verein nochmals eine Sonderfahrt von Mainzlar beginnend auf der Lumdatalbahn organisierte. Zahlreiche Fahrgäste und Ehrengäste waren gekommen und haben damit zum Ausdruck bringen wollen, dass sie das Projekt Lumdatalbahn unterstützen. Möge diese gemeinsame Aussage fortwährend in dem anstehenden Prozess Bestand haben.

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