Kassel: PRO BAHN blickt weiter sehr kritisch auf geplante Liniennetzreform

Die Straßenbahnlinie 3 in Kassel. Noch fährt sie über den Bhf. Wilhelmshöhe bis Druseltal. Diesen Abschnitt soll künftig die Linie 4 befahren.

Die Straßenbahnlinie 3 in Kassel. Noch fährt sie über den Bhf. Wilhelmshöhe bis Druseltal. Diesen Abschnitt soll künftig die Linie 4 befahren.

Am 11.05. traf sich der Regionalverband Nordhessen zu seiner turnusgemäßen Sitzung und hatte auch das Thema „Liniennetzreform im Stadtnetz Kassel“ erneut auf der Tagesordnung. Lange Zeit war es relativ ruhig um das Thema aber nun nach der Oberbürgermeisterwahl kommt das Thema ins Rollen. Aus Sicht des Fahrgastverbandes PRO BAHN weiterhin im negativen Sinne.

In einer breiten Front wird seitens der Vereine und Verbände dieses Gesamtprojekt auch in der überarbeiteten Form abgelehnt. Ein wesentlicher Kritikpunkt ist weiterhin der geplante Tausch der Linien 6 und 7, wodurch der Stadtteil Wolfsanger künftig nicht mehr direkt an die Innenstadt bzw. die Obere Königstraße angebunden ist. Der Bereich Fasanenhof werde nach der Reform dann in den Tagesrandlagen überhaupt nicht mehr durch die Straßenbahn bedient. Im Entwurf der Änderungen im Busnetz sei die Kritik an den KVG-Plänen sehr massiv gewesen, so dass man einiges korrigieren musste. Jedoch stehe weiterhin das Grundkonzept der Rationalisierung und Einsparung von Fahrten in der Fläche. Viele Linien könnten durch deutlich bessere Vernetzung/Verknüpfung mit der Straßenbahn viel mehr Fahrgäste aufnehmen. „Andere Städte bauen den Nahverkehr aus und reagieren damit auf den Zuzug in die Metropolen, die Kasseler machen genau das Gegenteil“, so der Regionalsprecher für PRO BAHN in Nordhessen, Dieter Kleinschmidt während der Sitzung am 11.05. im Restaurant Marbachshöhe in Kassel. Vielleicht muss es erstmal zu einem Niedergang kommen und die Probleme müssen mit dem neuen Fahrplan ab Ende 2017 offenkundig werden. PRO BAHN wird dies dann kritisch, objektiv aber konstruktiv begleiten, um sofort im Sinne der Fahrgäste zu intervenieren. Nun wird die Stadtverordnetenversammlung am Freitag, den 19.05. über das Projekt entscheiden, eine Mehrheit gilt leider als sicher. Erst danach, am Montag, den 22.05. wird es zu einer öffentlichen Bürgeranhörung kommen. Das ist wahrlich nicht gelebte Demokratie, so der PRO BAHN Regionalverband Nordhessen.

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