Initiative von PRO BAHN Osthessen sichert Bahnhofsumfeld in Lauterbach

Wie geht es weiter rund um den Bahnhof der Kreisstadt des Vogelsbergkreises? Diese Frage stand in den letzten Monaten und Jahren immer wieder im Mittelpunkt der Diskussion. Wie an vielen anderen Orten, möchte die Deutsche Bahn die Liegenschaft an der Vogelsbergbahn Gießen-Fulda loswerden. Zum Verkauf steht das im auffälligen Gelb gehaltenen Gebäude, welches seit Jahren vermietet ist, jedoch noch, betrieben durch die Lokale Nahverkehrsorganisation, auch noch einen Fahrkartenschalter hat.

Der Bahnhof Lauterbach mit dem LINT-Nahverkehrszug, der sich auf dem Weg von Limburg über Gießen nach Fulda befindet.

Der Bahnhof Lauterbach mit dem LINT-Nahverkehrszug, der sich auf dem Weg von Limburg über Gießen nach Fulda befindet.

Von Bedeutung ist aber auch das Umfeld. Eine nicht unerhebliche Zahl von PKW steht alltäglich rund um das Gebäude. Gibt es doch für viele Menschen mit VB-Autokennzeichen, die in ihren Wohnorten fast keine ÖPNV-Anbindung haben. Um zu den Arbeitsplätzen insbesondere im 30 km entfernt liegenden Oberzentrum Fulda zu kommen, aber auch weiter nach Frankfurt, in Gegenrichtung durchaus in die Universitätsstadt Gießen, die Menschen nutzen die Vogelsbergbahn, um den weiteren Weg zu nehmen und lassen ihr Auto in Lauterbach stehen.

Die Gefahr bestand nun, dass das Gesamtareal in private Hände kommt. Ein Erwerb des Gebäudes hatten zu früherer Zeit die Stadtverordneten bereits abgelehnt, was der Fahrgastverband PRO BAHN sehr bedauert. Aus dem Gebäude hätte man sicherlich eine sinnvolle dauerhafte Nutzung entwickeln können, durchaus auch unter Berücksichtigung der aktuellen. Dem Ansinnen ist man nicht nachgekommen, leider auch weil die Stadt Lauterbach mitten in einer ländlichen Region eine prekäre Haushaltslage hat und unter dem Rettungsschirm des Landes Hessen gesprungen ist.

Wenn schon nicht das Bahnhofsgebäude selbst, so denn dann die Liegenschaft außen herum, dies sagte sich der Regionalverband Osthessen im Fahrgastverband PRO BAHN. Sprecher Werner Filzinger, selbst auch Stadtverordneter im Lauterbacher Stadtparlament, brachte das Thema aktuell wieder ins Rollen. Die SPD-Fraktion hat in der letzten Sitzung der Stadtverordnetenversammlung einen Antrag zum Erhalt der Freiflächen um den Nordbahnhof als Park & Ride Fläche in das eingebracht. Die Stadtverordnetensitzung vom 6.11. 2013 votierte mit Stimmen aller Parteien einstimmig für den Ankauf von der DB – AG, damit auch künftig die vielen täglichen Pendler und die Fahrgäste die Möglichkeit zum Parken haben. PRO BAHN Osthessen – Sprecher, Stadtverordneter, Werner Filzinger sieht nun die Zukunft des Bahnhofumfeldes als gesichert an. Das Bangen um die Zukunft des Umfeldes ist nun beendet. Nachdem nun der Nordbahnhof so gut wie sicher verkauft ist, haben die vielen Pendler und Fahrgäste bzw. Radtouristen ausreichende Möglichkeiten und Ansporn, die Vogelsbergbahn auch künftig zu nutzen.

Das hessische Lauterbach hatte im übrigen früher zwei Bahnstationen. Der noch im Betrieb befindliche Bahnhof heißt eigentlich „Lauterbach-Nord“ und steht an dem ehemaligen Abzweig der Bahnstrecke Lauterbach-Stockheim-Bad Vilbel(-Frankfurt) von der Bahnstrecke Fulda-Lauterbach-Alsfeld-Gießen. An eben besagter Strecke Lauterbach-Stockheim gab es 2 km im Streckenverlauf den näher am Ortskern liegenden Bahnhof Lauterbach-Süd. Der Personenverkehr wurde hier 1975 eingestellt. Später nach dem Gleisabbau entstand hier einer der ersten Radwege auf einer Bahntrasse in Deutschland. Der sog. Vulkanradweg ist heute ein Tourismusmagnet im Naturpark Vogelsberg.

Wie die künftige Gestaltung und Parkraumbewirtschaftung aussehen wird, ist Sache der Fachleute und letzten Endes auch der Stadtverwaltung. Eine optische und funktionale Aufwertung ist wünschenswert, sind doch Bahnhofsumfelder Visitenkarten der jeweiligen Kommunen. Hier soll jedoch kein Zeitdruck eine Rolle spielen, gerade vor dem Hintergrund der prekären Finanzen der Stadt.

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