PRO BAHN will die Reaktivierung der Strecke Treysa-Malsfeld wieder in die Diskussion bringen.

Regionalverband Nordhessen diskutiert „Vision“ bei seinem Regionaltreffen.

Am 09.02.2015 kam der Regionalverband Nordhessen zu seinem regelmäßigen Treffen in Kassel-Wilhelmshöhe zusammen. Ein Schwerpunktthema, die Entwicklung des Schienenpersonennahverkehrs im ländlichen Raum und der aktuelle Sachstand zu dem Bereich der Regionalisierungsmittel. PRO BAHN Nordhessen will sich von seinen Forderungen nach einem besseren ÖPNV auch im ländlichen Raum, nicht abbringen lassen. So sei es ein Erfolg, dass es doch gelungen sei, die Reaktivierung Korbach-Frankenberg durchzusetzen. Das könne jedoch nicht das Ende allen Ausbaus sein, wolle man der negativen Bevölkerungsentwicklung gerade in Nordhessen entgegensteuern.

Hier liegen noch Schienen, Randbereiche des Bahnhofs Homberg/Efze.

Hier liegen noch Schienen, Randbereiche des Bahnhofs Homberg/Efze.

Deshalb wird nun eine neue Initiative gestartet, um über die noch vorhandene Schienentrasse der stillgelegten Kanonenbahn zwischen Treysa und Homberg/Efze zu diskutieren, wo darüberhinaus gehend bis nach Malsfeld auch noch die Kubatur des Bahnkörpers ohne Gleise vorhanden ist. Nach den Vorstellungen des Fahrgastverbandes PRO BAHN soll auf der alten Trasse nach erfolgter Sanierung und Reaktivierung eine Regionalbahnlinie von Treysa über Homberg/Efze nach Malsfeld geführt werden. In Malsfeld soll sie die alte Kanonenbahntrasse verlassen und in einer Nordeinfädelung, welche früher auch schon mal bestanden hat, in die Bahnstrecke Kassel-Bebra einfädeln. Von dort aus kann dann die neue Regionalbahnlinie über Melsungen und Guxhagen und Guntershausen nach Kassel-Wilhelmshöhe und schließlich in den Kasseler Hauptbahnhof verlaufen.

Dadurch würde eine zweite Direktverbindung zwischen Treysa und Kassel entstehen aber vielmehr würde die Kreisstadt Homberg/Efze wieder an das Schienenverkehrsnetz angebunden und dies sogar direkt mit dem Fernbahnhof Wilhelmshöhe und der Kasseler Innenstadt. Die drei größeren Städte im Schwalm-Eder-Kreis, Schwalmstadt, Homberg/Efze und Melsungen wären direkt miteinander verbunden. Die ländlichen Gemeinden Frielendorf und Knüllwald hätten ebenso wieder einen Schienenanschluss. Es ist bislang nur eine Vision, eine Idee aber es kann noch mehr daraus werden.

PRO BAHN ist realistisch genug um zu erkennen, dass einige frühere Bahnstrecken wohl nie wieder aufgebaut und reaktiviert werden. Vielfach sind die Verkehrsströme anders gelagert, die Investition selbst bei geänderten Rahmenbedingungen aufgrund einer internationalen Verkehrswende nicht gestemmt werden kann. Dazu gehört auch der Abschnitt Malsfeld-Waldkappel der Kanonenbahntrasse, welche im 19. Jahrhundert aus militärischen Gesichtspunkten bewusst abseits der Metropolen gebaut wurde. Hier sind einfach keine Fahrgastzahlen zu erwarten. Dagegen liegen an der Achse (Schwalmstadt)Treysa-Homberg/Efze-Malsfeld-Melsungen-Guxhagen-Kassel/Wilhelmshöhe-Kassel Hbf. genügend Haltepunkte mit ausreichendem Potential.

Der Fahrgastverband PRO BAHN hat nun alle Gebietskörperschaften und Mandatsträger angeschrieben, um für die Vision, die Idee zu werben. Auf die Reaktionen darf man gespannt sein, wobei man sich von einmaligen Absagen nicht abbringen lassen wird. Es besteht genug Erfahrung seitens der Akteure, um weitere Überzeugungsarbeit leisten zu können. Der aktuelle Regionale Nahverkehrsplan des Nordhessischen Verkehrsverbundes, welcher für die Jahre 2013 bis 2018 gilt, sieht dieses Projekt nicht vor. Jedoch wird es eine weitere Fortschreibung des NVV-Nahverkehrsplans mit vorherigem Anhörungsverfahren geben. Dieses wird einige Zeit vor 2018 bereits beginnen und dann wird PRO BAHN die Möglichkeiten nutzen. Vorher möchte PRO BAHN aber die Kommunen entlang der Strecke mitnehmen.
Die große Chance für Treysa-Homberg/Efze-Malsfeld ist, dass auf 22 km der 38 km Bahntrasse noch Gleise liegen, es bislang keinen Rückbau gegeben hat. Dies will man nun um alles in der Welt verhindern. Viel zu schnell hat entlang anderen Bahntrassen falsch entschieden, nicht nur die Gleise abgebaut, sondern Flächen privatrechtlich veräußert und z.B. mit Gewerbebauten neu erschlossen.

Treysa, Homberg/Efze, Malsfeld, Melsungen und Guxhagen haben es verdient, miteinander direkt durch eine von Nahverkehrstriebwagen befahrenen Bahnlinie sowie mit der Metropole Kassel verbunden zu sein, dies ist das Fazit aus der Diskussion von PRO BAHN Nordhessen vom 09.02.2015 in Kassel-Wilhelmshöhe.

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.