„Bahnhof der Winde“ Kassel-Wilhelmshöhe erhält wieder einen beheizten Warteraum

Engagement von Hermann Hoffmann, Sprecher des PRO BAHN-Regionalverbandes Nordhessen, ist nach 5 Jahren erfolgreich.

„Bahnhof der Winde“, so wird im Volksmund der Fernbahnhof Kassel-Wilhelmshöhe in der Nordhessenmetropole genannt. Die Bauweise des 1991 in Betrieb genommenen Bahnhofs zeichnet sich dadurch aus, dass dieser nach der Zugangsfront zu den Gleisen offen ist und die weiten Rampen zu den Bahnsteigen einen starken Windeinfang verursachen. Historische Bahnhöfe haben meist ein separat von den Gleisen erstelltes Gebäude, was einen gewissen Schutz bietet.

Kassel-Wilhelmshöhe Information

Die Information im Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe. Hier neben der Information soll ein neuer beheizter Warteraum entstehen.

Die offene Halle in Kassel-Wilhelmshöhe führt dazu, dass in den kalten Monaten eisige Temperaturen herrschen, es überall zugig und windig ist. Meist flüchten die Menschen dann in die im Bahnhof befindlichen Imbissbereiche und Cafés. Bei Inbetriebnahme des ICE-Bahnhofs bestand noch ein Warteraum. Dieser ist seit 5 Jahren verschwunden. Dort befindet sich inzwischen eine „Mc Donalds Filiale“.

Kassel-Wilhelmshöhe Mc Donalds Finale

Die heutige Mc Donalds-Filiale im Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe war bis 2008 ein Warteraum.

PRO BAHN hat diesen Zustand über Jahre angeprangert und Abhilfe gefordert. Nach all den Jahren ist nun Abhilfe in Sicht, wofür sich speziell der Regionalsprecher Nordhessen von PRO BAHN, Hermann Hoffmann, stark für eingesetzt hat. Im Bahnhof Kassel-Wilhelmshöhe wird es wieder einen beheizten Warteraum geben. Dieser wird im Gebäudebereich bei der Information entstehen, eine Größe von 20 m2 haben und voraussichtlich 15 Sitzplätze umfassen.

Für PRO BAHN Nordhessen ist dies eine Bestätigung jahrelanger Bemühungen und sieht darin eine befriedigende Lösung für die Fahrgäste. Ob 15 Sitzplätze ausreichen, wenn bei eisigen Temperaturen die Menschen auf den Anschlusszug warten, wird sich weisen. Lange hatte die Deutsche Bahn damit argumentiert, dass die Umsteigezeiten in Kassel-Wilhelmshöhe im Verhältnis zu anderen Stationen sehr kurz seien. Die Verweildauer der Menschen, insbesondere bei Verspätungen zeigt hier eine andere Situation auf.

PRO BAHN Hessen sieht darin einen Anfang, dass auch andere Bahnstationen wieder entsprechende Umbauten erfahren. Jahrelang hat die Deutsche Bahn im Rahmen ihrer weitreichenden Vermietung ihrer Bahnhofsinnenflächen an gastronomisches Gewerbe und Einzelhandel, in größeren Bahnhöfen die Sitzmöglichkeiten reduziert. Die Bahnhofshallen sind vielfach geschlossene Räume, jedoch unbeheizt, so dass die Menschen zum Aufsuchen von Gastronomie und Einzelhandel gedrängt werden. Dies mag in Sachen Verkaufsstrategie sinnvoll sein, wirkt jedoch schlecht auf das Verkehrsmittel Eisenbahn. Von daher sieht PRO BAHN die Notwendigkeit, im Gleichgewicht mit der vorweg genannten Strategie in größeren Stationen mit Umsteigebeziehungen wieder beheizte Räume im Winter anzubieten.

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