Gummibärchen und Mini-Faltpläne: DB und RMV bereiten schon seit Wochen die Fahrgäste auf die Tunnelsperrung in Frankfurt vor. Auch auf Plakaten und über Durchsagen werden die Fahrgäste auf die mittlerweile dritte Tunnelsperrung hingewiesen.Nun ist es soweit: Seit dem 16. Juli bis zum 25. August rollen keine S-Bahnen durch den Tunnelzwischen Frankfurt Hauptbahnhof und Mühlberg, bzw. Frankfurt Süd.
In vier Bauphasen wird ein neues elektronisches Stellwerk gebaut, das das mittlerweile in die Jahre gekommene Relais-Stellwerk ersetzen soll. Die erste Phase fand in den Sommerferien 2015 statt, die zweite in den Osterferien. Aktuell läuft die dritte Bauphase. Für die Sommerferien 2018 sind die Abschlussarbeiten und die Inbetriebnahme des neuen Stellwerks geplant.
Die Tunnelsperrungen werden in allen vier Bauphasen für zahlreiche weitere Arbeiten an der Strecke und an den Stationen genutzt. So wurden bereits einige Schienen und Weichen erneuert. Die Station „Hauptwache“ erhielt endlich eine neue Deckenverkleidung, nachdem jahrelang die Kabel und Kabelhalterungen an der Decke für eine etwas heruntergekommene Optik sorgten. In dieser dritten Phase soll eine neue Tunnelsicherheitsbeleuchtung installiert werden.
Nach den vorangegangenen Tunnelsperrungen hat man den Eindruck, dass RMV/ DB und Fahrgäste mittlerweile Profis im Umgang mit den damit verbundenen Behinderungen sind.Die Fahrgäste reagierten in den Osterferien überwiegend gelassen und zeigten Verständnis für die unvermeidlichen Bauarbeiten. Die Informationenim Internet und an den Stationen (durch Beschilderung und zusätzliches Personal) waren gut, der Ersatzverkehr war weitgehend ausgereift.Einige Ausnahmen gab es allerdings: An der Galluswarte enden die Züge der Linie S3 und S4, sowie teilweise der S5. Viele Fahrgäste wichen daher auf die Straßenbahnlinien 11 und 21 aus. Diese waren dem Andrang jedoch überhaupt nicht gewachsen und hoffnungslos überfüllt, immer wieder mussten Fahrgäste an den Haltestellen zurückbleiben (wir berichteten in der FGZ 112). Leider hat der RMV den Vorschlag von PRO BAHN, hier zusätzlich einen Busersatzverkehr einzurichten, auch diesmal abgelehnt (wegen der angeblich zu geringen Kapazitäten der vorgeschlagenen Gelenkbusse). Es sollen jedoch Verstärkerzüge der Straßenlinie 21 zwischen Galluswarte und Hauptbahnhof fahren.
Insgesamt gibt es damit keine großen Änderungen am Ersatzverkehr gegenüber Ostern.
Der Tunnelist nicht die einzige Baustelle – bereits seit Ostern fährt die U5 in Frankfurt nur noch auf einer Rumpfstrecke, da einige Stationen komplett umgebaut werden und sorgt somit für weitere Engpässe.
Wir hoffen, dass dennoch auch diesmal Ersatzverkehr, Informationen und die Geduld der Fahrgäste tragen, auch wenn die Durststrecke mit sechs Wochen Rekordlänge hat. PRO BAHN wird diese Zeit kritisch begleiten und Probleme und Verbesserungsvorschläge wie immer konstruktiv an den RMV herantragen.
Informationen zur Tunnelsperrung und zum Ersatzverkehr im Internet
http://sbahnbaustelle.de/ Eigene Webseite mit Informationen zur Baustelle und zum Ersatzverkehr.
http://sbahnbaustelle.de/ersatzverkehr/ Gute Übersicht über den Ersatzverkehr.
www.rmv.deund www.bahn.de In die Verbindungsauskunft von Bahn und RMV sind die Fahrplanänderungen eingearbeitet.