Vorsitzender von PRO BAHN Hessen sieht die Amtszeit Grubes differenziert und wünscht sich eine ureigene Fachperson aus dem Bahnwesen als Nachfolge

Der Chef der Deutschen Bahn, Rüdiger Grube, ist nach rund acht Jahren Dienstzeit zurückgetreten. Der Landesvorsitzende des PRO BAHN Landesverbandes Hessen, Thomas Kraft verweist bei erfolgten Medienanfragen einerseits auf die bundesweite Bedeutung des Themas und die daher abzuleitende Zuständigkeit des PRO BAHN Bundesverbandes und seine Pressemitteilung. Der PRO BAHN Landesvorsitzende gibt aufgrund mehrfacher aktueller Anfragen eine kurze eigene Einschätzung seitens der Spitze des Landesverbandes, die durchaus vom Bundesverband unabhängige Aspekte enthält. Die Amtszeit Grubes sei eine sehr differenziert zu betrachtende Zeit, die Ära von Vorgänger Hartmut Mehdorn sei dagegen eine wahre Katastrophe gewesen, was den weitreichenden Niedergang der Bahn in Teilen des Unternehmens, der Infrastruktur und des Verkehrswesens bedeutet habe.

Ex-Bahnchef Rüdiger Grube (Fotografiert durch Thomas Kraft)

Ex-Bahnchef Rüdiger Grube (Fotografiert durch Thomas Kraft)

Schlimmer konnte es damals nicht mehr kommen. So habe sich die Deutsche Bahn in der Amtszeit von Rüdiger Grube wieder auf Unternehmensteile besonnen, welche vorher vernachlässigt wurden. Die Abkehr von dem Börsengang der Deutschen Bahn fällt auch in die Amtszeit Grubes. Dennoch muss attestiert werden, dass weitere Bahnkilometer der Stilllegung und anschließend der Spitzhacke zum Opfer gefallen sind. Hinzu kommen in dieses Abstoßen viele Liegenschaften in und um Bahnstationen. Die Einstellung des Nachtzugs und die Fehler in der Güterzugsparte dürften bei einer Rückbetrachtung zum Wirken Grubes nicht unerwähnt bleiben. Durch den schrittweisen Umbau des Fahrpreissystems in den letzten 10 Jahren müsse der Bürger mit kleinem Geldbeutel lange vorher seine Reise mit der Bahn planen. Diese Bevölkerungsgruppe wurde dadurch seit 2013 in Scharen zu den Fernbussen gedrängt. Es sei weiterhin schwierig, sowohl seitens der Verbände aber insbesondere seitens der Gebietskörperschaften in dem stets wieder umgekrempelten Gesamtkonzern Deutsche Bahn die Struktur zu durchschauen und die wirklichen Ansprechpartner zu finden.

Als durchaus positives Zeichen und dem Lernen aus größten Bahnfehler der Neuzeit, genannt Stuttgart 21, muss man die Bürgerbeteiligung bei den großen Neubauprojekten bezeichnen, woraus der Bahnvorstand unter der Führung von Bahnchef Grube Dialog- bzw. Beteiligungsforen der Planung bzw. den leitplanerischen Verfahren vorgeschaltet habe. Die seitherigen Bahnchefs hätten alle in ihren Berufsbiografien Zeiten stehen, worin sie z.B. für die Autoindustrie, dem Individualverkehr und anderen bahnfernen und bahnkonkurrierenden Branchen gearbeitet hätten. „Für die Zukunft ist es mehr als wünschenswert, dass ein „Eisenbahner mit Herz“ dem Konzern vorsteht, welcher in dem Eisenbahnwesen beruflich groß geworden ist und sich damit auch der Deutschen Bahn persönlich verbunden fühlt, ja zudem von vorn herein über viel mehr Erfahrung in der Praxis, in der Technik, im operativen Geschäft und in der Verwaltung verfügt.“, so der Landesvorsitzende Thomas Kraft

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