Regionalverbände Nordhessen, Osthessen und Mittelhessen debattieren über die Krux der Wechselspiele der Bahnsteighöhen und begrüßen einstimmiges Votum der Länderverkehrsminister für 55 cm hohe Bahnsteige

Mitglieder trafen sich zur gemeinsamen Jahreshauptversammlung in Kassel
Regionalvertreter stärken Schwalmstadt und Borken (Hessen) den Rüclen

Die selbständigen PRO BAHN Regionalverbände Nordhessen, Osthessen und Mittelhessen verbindet nicht nur ein gemeinsamer gemeinnütziger eingetragener Verein, sondern einige Themen in dem Status Quo des Öffentlichen Verkehrs. Bei der gemeinsamen Jahreshauptversammlung am Freitag, den 20.04.2018 in Kassel hatte man den inhaltlichen Schwerpunkt Bahnsteighöhen.

Gerade die Main-Weser-Bahn sei das beste Beispiel, mit welchem Wirrwarr die Deutsche Bahn als Netz- und Stationsbetreiber einen Wechsel in der Bahnsteighöhe vorgenommen habe. Auf der Main-Weser-Bahn fahren größtenteils Nahverkehrstriebwagen und Doppelstockzüge mit einer Einstiegshöhe von 55 cm. Dementsprechend wurde ein großer Teil der Bahnstationen in den Jahren 2000-2015 mit dieser Bahnsteighöhe ausgebaut. Hierzu zählen auch die Bahnhöfe der Sonderstatusstädte Wetzlar und Marburg mit jeweils mehreren Mittelbahnsteigen. Marburg schaffte es 2015 sogar zum „Bahnhof des Jahres“.

Nun kommt seit 2016 das Wechselbad. So soll z.B. Marburg-Süd als Unterwegshalt mit 76 cm ausgebaut werden. Viel schlimmer, in den Jahren 2010-2015 sind einige Bahnstationen neu geplant worden und haben mit der Höhe von 55 cm Baureife. Nun verwirft der Stations- und Netzbetreiber DB die Planungen für Bahnhöfe wie Treysa und Borken (Hessen). Dabei tut es dringend Not dass gehandelt wird, denn die geplanten ICE-T, die anstelle der heutigen IC-Züge ab Ende 2018 den Fernverkehr auf der Main-Weser-Bahn fahren sollen, können nach den alten, sehr niedrigen Bahnsteigen in Treysa nicht halten. PRO BAHN nennt dieses einen Skandal und unterstützt die beiden Städte sowie die ganze Region des Schwalm-Eder-Kreis in ihrem Begehren, dass der bereits genehmigte Ausbau der beiden Stationen endlich beginnt. Mit der Deutschen Bahn soll hierzu in nächster Zeit mit der Deutschen Bahn in die Diskussion eingetreten werden.

Sehr erfreut zeigen sich die PRO BAHN Regionalgliederungen über den aktuell einstimmigen Beschluss der Landesverkehrsminister, in dem gefordert wird, auf den Bahnsteighöhen weiterhin die Regelbahnsteighöhe von 55 cm zuzulassen, wenn denn mit entsprechenden Triebwagen noch über viele Jahre auf den betreffenden Strecken gefahren wird. PRO BAHN rät dazu, entsprechende Baukastensysteme zu entwickeln und Vorleistungen bei 55 cm hohen Bahnsteigen zu verbauen, um zu einem späteren Zeitpunkt problemlos auf 76 cm aufstocken zu können, ohne wieder den kompletten Bahnsteig abreißen zu müssen.

Die Jahreshauptversammlung der PRO BAHN Regionalverbände Nordhessen, Osthessen und Mittelhessen hatte auch eigene strukturelle Angelegenheiten zu klären. Dieter Kleinschmidt wurde neu in das Amt des 2. Stellv. Regionalvorsitzenden als Nachfolger des leider verstorbenen Lutz Joachim Bartsch gewählt. Der Vorstand der Regionenvereinigung NOM e.V. setzt sich wie folgt zusammen: Regionalvorsitzender Thomas Kraft, 1. Stellv. Regionalvorsitzender Werner Filzinger, 2. Stellv. Regionalvorsitzender Dieter Kleinschmidt, Regionalkassenwartin Barbara Filzinger. Die Regionalsprecher sind folgende: Dieter Kleinschmidt (Nordhessen), Ewald Biedenbach (Nordhessen), Werner Filzinger (Osthessen), Barbara Filzinger (Osthessen), Thomas Kraft (Mittelhessen), Reinhard Ahrens (Mittelhessen).

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