Stellwerksausfälle sind auch Ende 2025 in Hessen massiv spürbar – PRO BAHN Hessen fordert endlich knallhartes Durchgreifen nach Jahren des Niedergangs im Verkehrsmittel Bahn

Über eineinhalb Jahre von März 2024-Oktober 2025 abends zwischen 20:00 Uhr und 23.00 Uhr nur mit wenigen Zügen anfahrbar, der Bahnhof mit der zweithöchsten Fahrgastzahl Deutschlands, der Frankfurter Hauptbahnhof.

Über eineinhalb Jahre von März 2024-Oktober 2025 abends zwischen 20:00 Uhr und 23.00 Uhr nur mit wenigen Zügen anfahrbar, der Bahnhof mit der zweithöchsten Fahrgastzahl Deutschlands, der Frankfurter Hauptbahnhof.

Wieviel Glaubwürdigkeit ist in der Aussage, dass das Stellwerksproblem in Hessen zum Ende des Jahres 2025 gelöst sein wird? Es ist nur bedingt gelöst, denn die zugesagten Einstellungen in Fortbildung von Quereinsteigerinnen und Quereinsteigern hat ebenso wenig das Problem in erforderlichem Umfang gelöst wie die unbefristete Übernahme von Auszubildenden im Beruf Zugverkehrssteuerinnen und Zugverkehrssteuer, so der PRO BAHN Landesvorsitzende Thomas Kraft.

Positiv bewerten kann PRO BAHN Hessen, dass die Betriebszentrale Frankfurt, welche mit ihren elektronischen Stellwerken insbesondere für den Frankfurter Hauptbahnhof zuständig ist aber auch für weitere Bahnhöfe wie Gießen, seit Ende Oktober wieder in voller personeller Stärke arbeiten kann. Seit März 2024, direkt im Anschluss an die Eröffnung des viergleisigen Ausbaus zwischen Frankfurt und Bad Vilbel, mussten die Schienennahverkehrsleistungen täglich zwischen 20:00 Uhr und 23:00 Uhr deutlich reduziert werden, ein großer Teil der Züge konnten nicht in den Frankfurter Hauptbahnhof anfahren. Über eineinhalb Jahre hinweg wurde der Fahrplan ausgedünnt, Regionalzüge mussten vor den Toren Frankfurts wenden, nur sehr wenige Züge fuhren in den Hauptbahnhof ein. So wurde schnell auf den hoch belasteten Regionalzugstrecken aus einem 30 Minuten- oder gar 20-Minuten-Takt ein 60-Minuten-Takt als Verbindung nach Frankfurt. Ebenso behoben scheinen die Probleme der Lahntalbahn, welche seit Anfang 2025 in hessischen Abschnitt zwischen Wetzlar und Limburg auch von einem elektronischen Stellwerk in Diez (Lahn) aus bedient wird.

An anderer Stelle kommt es auch Ende 2025 weiterhin zu Konflikten. Dies betrifft insbesondere die alten mechanischen Stellwerke. So kommt es seit Monaten zu Ausfällen auf der Dillstrecke Gießen-Wetzlar-Dillenburg-Siegen. Die kleinen Streckenposten in Wetzlar-Dutenhofen, Sinn, Herborn und Dillenburg sind immer wieder unterbesetzt. So muss die Verbindung zwischen Mittelhessen und Nordrhein-Westfalen fortwährend unterbrochen und durch Schienen-Notfall-Verkehre ersetzt werden.

Auch die Vogelsbergbahn Gießen-Fulda ist immer wieder von Ausfällen betroffen. Hier sind es kleine Stellwerke zwischen Grünberg und Alsfeld (Nieder-Ohmen, Gemünden-Ehringshausen), die immer wieder unterbesetzt sind. Meist bekommt die Stadt es hin, diese Fehlzeiten in die Tagesrandlagen zu legen. Dennoch, der Vogelsbergkreis wird damit um seine einzige Schienenanbindung gebracht.

Ganz heftig trifft es die Lahn-Kinzig-Bahn seit Jahren. Eine komplette Verkehrsbedienung hat es hier schon seit Jahren nicht mehr gegeben, was auch an Baustellen lag und liegt. Jedoch sind im Abschnitt zwischen Gießen und Nidda aktuell immer mehr Tageszeiten von Komplettausfällen betroffen. An einigen Tagen musste der Verkehr wegen Unterbesetzungen komplett eingestellt werden.

Ein weiteres hessisches Stellwerks-Sorgenkind ist in Hanau vorzufinden. Die Verbindungen im Bereich Rauschwald sorgen seit vielen Monaten dafür, dass Züge der RB49 aus Friedberg kommend in Hanau-Nord enden müssen. Viel schlimmer noch, von dem Problem im Rauschwald ist auch die Hauptstrecke zwischen Aschaffenburg und Hanau betroffen, worüber viele ICE zwischen Frankfurt, Würzburg und München fahren.

Am 1. Adventwochenende kam es dann knüppeldick. All die vorweg beschriebenen Ereignisse traten gemein ein. Viele Menschen als Gelegenheitsfahrgäste, welche sich auf die Bahn verlassen hatten, weil sie z.B. einen Weihnachtsmarkt wie den großen in Frankfurt rund um Römer und Paulskirche besuchten, eine Weihnachtsfeier oder eine von mehreren Großveranstaltungen wie das Bundesligaspiel der Eintracht, sie wurden von den Teilstreckenausfällen von jetzt auf gleich überrascht. Dies betraf auch mehrere zehntausend Demonstrantinnen und Demonstranten in Gießen, welche am 29.11. gegen die Neugründung der AfD-Jugendorganisation in der Universitätsstadt waren. Quasi in fast alle Himmelsrichtungen gab es Störungen und Stellwerksausfälle.

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