Was sind die fundierten Gründe für die Schnellfahrstreckensperrung Kassel-Hannover zur Monatswende April/Mai 2016 und warum ist erst so spät informiert worden?

Diese Frage stellt der Fahrgastverband PRO BAHN.

Die Informationspolitik der Deutschen Bahn ist erneut Anlass zur Kritik. Anlass hierzu, die am Mittwoch, den 30. März bekannt gewordene Sperrung der Schnellfahrstrecke zwischen Kassel-Wilhelmshöhe über Göttingen nach Hannover Hbf. im Zeitraum vom 23.04. bis 07.05.2016. Der Betrieb von Bahnstrecken erfordert eine regelmäßige Prüfung und Wartung, wobei der Fahrgastverband PRO BAHN davon ausgeht, dass diese nach Regelwerken erfolgenden Arbeiten in festgelegten Turnus durchgeführt werden.

ICE 3 und ICE 1 nebeneinander.

ICE 3 und ICE 1 nebeneinander.

Aufgrund der regelmäßigen Überprüfungen muss man eigentlich davon ausgehen, dass ein Instandhaltungs- und Reparaturbedarf frühzeitig erkannt wird. Demnach ist der Zeitraum von nunmehr dreieinhalb Wochen so ohne weiteres nicht hinnehmbar. Aufgrund der regelmäßigen Überprüfungen muss man eigentlich davon ausgehen, dass ein Instandhaltungs- und Reparaturbedarf frühzeitig erkannt wird. Demnach ist der Zeitraum von nunmehr dreieinhalb Wochen so ohne weiteres nicht hinnehmbar. Dass das Schotterbett nicht die übliche Lebensdauer erreichen wird, war bereits beim ersten Nachstopfen des Gleisbettes der NBS Kassel Hannover Mitte der 1990er Jahre bekannt.Fahrgäste können ihre Fahrkarten im Internet wie am Schalter 92 Tage im Voraus buchen und richten sich nach dem angebotenen Fahrplan. Für Gruppenreisen gilt dies schon ein halbes Jahr im Voraus.

Nunmehr wird auf einer der wichtigsten Nord-Süd-Verbindungen Deutschlands, auf der ein großer Teil der Fernverkehrsverbindungen verläuft, in Kürze der Fahrplan aus dem Takt gebracht, was Probleme für ganz Deutschland mit sich bringt. Gebuchte Tickets, welche oft vor dem Hintergrund geschäftlicher oder privater Termine in einem engen Zeitkorridor eines Tages geplant werden müssen, werden nun völlig durcheinander gebracht, weil die Fernzüge ein bis zwei Stunden länger unterwegs sind. Das bedeutet als Konsequenz aber auch, dass die komplexen Umlaufpläne durcheinander gewirbelt werden mit der Folge, dass etwa 10 Prozent der Züge aus Mangel an Rollendem Material komplett ausfallen werden. Und das während der weltweit bedeutendsten Hannover Messe.

Inzwischen ist auch am Donnerstagabend (31.03.) von der Deutschen Bahn als Grund offiziell genannt worden, dass auf mehreren Teilstrecken zwischen Kassel und Hannover der Schotter ausgetauscht werden muss. Der PRO BAHN Landesverband Hessen erwartet von der Deutschen Bahn, dass sie konkret benennt, warum denn nun eine Komplettsperrung erforderlich ist und wie denn die Situation entstanden ist, dass so kurzfristig gehandelt werden muss.

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