Die Zusammenhänge überraschen und wir nehmen die städtischen Gremien beim Wort, so der PRO BAHN Regionalverband Mittelhessen. Die Stadt Gießen hat im letzten Jahr die Planung für die Einführung einer Umweltzone auf den Weg gebracht, denn die Schadstoffbelastung in der größten mittelhessischen Stadt und bedeutendsten Oberzentrum der Region ist schon relativ hoch.
Die Stadtbuslinie 1 an der Haltestelle Berliner Platz in Gießen, direkt vor dem Rathaus mit der Glasfront des Stadtverordnetensitzungssaals im Vordergrund. Die Entscheidugnsträger blicken also auf den ÖPNV herab. Der Berliner Platz ist einer der zentralen Umsteigepunkte in Gießen.
Nun macht man den Rückzieher, denn die Ergebnisse einer Umweltzone hält man nicht für Erfolg versprechend. Wie man den Stellungnahmen, hier der Gießener Umweltdezernentin Weigel-Greilich, entnehmen kann, will man stattdessen andere Maßnahmen ergreifen und nennt hier an erster Stelle den Ausbau des Linienbusnetzes.
Der PRO BAHN Regionalverband Mittelhessen begrüßt die Aussage zum Ausbau des ÖPNV in Gießen. Gibt es doch städtische Bereiche, die unbedingt einer Verbesserung bedürfen, so z.B. das neue Wohngebiet Marburger Straße-West oder das künftige Quartier auf der Westseite des Bahnhofs. Vielmehr ist es aber der teilweise mangelhafte ÖPNV aus dem Umland, insbesondere in einer Entfernung von mehr als 5 km zur Stadt. Hier sei als Beispiel die kürzlich reduzierte Linie 24 zu nennen. Gießen als Dienstleistungsstadt hat viele Einpendler, die zu einem überproportionalen Teil mit dem PKW in die Kreis- und Universitätsstadt reisen.
PRO BAHN wird interessiert beobachten, wie die Stadtpolitik, voran Gerda Weigel-Greilich, sich des Themas annehmen und den Busverkehr ausbauen möchte. Anregungen gibt der Regionalverband Mittelhessen gerne.
