Main-Weser-Bahn während der Sommerferien 2018 zwischen Frankfurt und Friedberg im Baustellenverkehr mit massiven Auswirkungen für Mittelhessen – Grund der viergleisige Ausbau

Der viergleisige Ausbau der Main-Weser-Bahn hat begonnen. Im Bild links ist das Baufeld, wo nun zwei weitere Gleise für den Durchgangsverkehr angebaut werden. Ein Doppelstock-Zug der Linie RE 30 (Frankfurt-Gießen-Marburg-Kassel) ist gerade auf dem Weg Richtung Norden.

Der viergleisige Ausbau der Main-Weser-Bahn hat begonnen. Im Bild links ist das Baufeld, wo nun zwei weitere Gleise für den Durchgangsverkehr angebaut werden. Ein Doppelstock-Zug der Linie RE 30 (Frankfurt-Gießen-Marburg-Kassel) ist gerade auf dem Weg Richtung Norden.

Auf der Main-Weser-Bahn wird gebaut, letztlich sollen die auch hier bereits mehrfach erläuterten vier Gleise zwischen Frankfurt(Main)West und Friedberg herauskommen, um den Regional- und Fernzugverkehr von den Leistungen der S-Bahn zu trennen. Der erste Abschnitt zwischen Frankfurt und Bad Vilbel ist seit Herbst 2017 in Bau und führt nun auch in den Sommerferien 2017 zu einem Baustellenfahrplan mit massiven Auswirkungen auf Mittelhessen. Es gilt der gleiche Fahrplan, wie er bereits in den letzten vier Monaten in den Baustellenphasen mit Fahrplaneinschränkung bestanden hat. In allen Quellen ist ein Baustellenverkehr mindestens bis Ende der Sommerferien am 05.08.2018 angegeben, einzelne Zeitungen berichteten sogar noch von zwei Wochen Verlängerung bis Mitte August.

Kurz gefasst handelt es sich um folgende Änderungen:

a) Es gibt keinerlei Fernverkehr auf der Main-Weser-Bahn, die zweistündigen Intercity der IC-Linie 26 (Stralsund-Hamburg-Hannover-Kassel-Frankfurt-Darmstadt-Heidelberg-Karlsruhe) verkehren nicht wie sonst über Marburg und Gießen, sondern werden allesamt über Fulda umgeleitet.

b) Die Züge der RE 30 (Doppelstock/DB-Regio) Frankfurt-Gießen-Marburg-Kassel verkehren auf der angestammten Strecke, fahren etwas früher in Frankfurt Hbf. ab und halten zusätzlich in Bad Vilbel. Es ist mit deutlichen Verspätungen zu rechnen, auch gegenüber dem Baustellenfahrplan, das haben die vergangenen Zeiten verdeutlicht, teilweise konnten Züge den Zielort Kassel nicht erreichen.

c) Der Mittelhessen-Express(DB Regio) mit den Linien RB 40 und RB 41 werden südlich von Friedberg über Nidderau und Hanau Hbf. sowie die nordmainische Strecke umgeleitet, um dann in Frankfurt-Ost, Frankfurt-Süd und Frankfurt-Stadion (Endpunkt) zu halten. Sie steuern „nicht“ den Hauptbahnhof an. Hierzu kann man, auch wegen der Tunnelsperrung, nur mit der U-Bahn ab Frankfurt-Süd (U1, U2, U3 und U8) mit Umstieg in Willy-Brandt-Platz, dann der U4 und U5 den Hauptbahnhof erreichen. In der Fahrplanauskunft der DB und des RMV ist fälschlicher Weise dargestellt, dass nur die in Richtung Marburg/Stadtallendorf/Treysa verkehrenden Züge (RB 41) zwischen Frankfurt und Gießen verkehren. Dies stimmt nicht, denn es wird weiterhin in Gießen geflügelt und gekoppelt, so dass auch die Züge aus und in Richtung Dillenburg und Wetzlar (RB 40) Frankfurter Boden sehen.

d) Der Mittelhessen-Express (DB Regio) mit der Linie RB 49 fährt nur mit seinen Leistungen zwischen Gießen und Friedberg, die Fahrten zwischen Friedberg und Hanau werden komplett von den Linien RB 40 und RB 41 übernommen.

e) Der Main-Lahn-Sieg-Express (Hessische Landesbahn/HLB) mit den Linien RE 99 und RE 98 wird komplett in den Umläufen verlegt. Es gibt einen Streckenabschnitt zwischen Frankfurt(Main)Hbf mit etwas früheren Abfahrtzeiten als gewöhnlich und der Fahrt über die angestammte Strecke mit Halt in Bad Vilbel bis nach Friedberg und anschließendem generellen Ende in Gießen. Da die Züge die Baustelle durchfahren, ist auch hier mit deutlichen Verspätungen zu rechnen.

f) Bei der HLB-Leistung muss in Gießen umgestiegen werden und zwar in die kombinierte Verbindung RE 98-RE 99. Die Züge fahren von Siegen Hbf. über Dillenburg, Wetzlar nach Gießen, dann aber weiter über Marburg nach Kassel. Gleiches gilt für die umgekehrte Fahrtrichtung. In Gießen ist in fast allen Richtungen ein zeitnaher Anschluss in den anderen HLB-Zug gewährleistet. Das gilt jedoch nicht für den Umstieg aus Richtung Frankfurt in Richtung Wetzlar/Siegen, hierzu gibt es eine längere Wartezeit.

g) Die S-Bahn mit der Linie S 6 fährt eingeschränkt nur zwischen Frankfurt(Main) Hbf und Friedberg im durchgängigen 30 Minuten-Takt. Die Verstärkung bis Groß-Karben zum 15 Minuten-Takt entfällt, dafür halten die RE-Züge (RE 30, RE 98 und RE 99) in Bad Vilbel.
Da die Züge der S 6 in Frankfurt(Main)Hbf. oberirdisch abfahren, nutzen sie nicht die S-Bahn-Gleise, sondern die der Main-Weser-Bahn und fahren somit bis Frankfurt(Main)-West durch.

h) Da die Züge der RB 40 und der RB 41 die nordmainische Strecke zwischen Hanau und Frankfurt befahren, entfallen einige der ansonsten im Fahrplan angegebenen Verbindungen der Linien RE 54 und RB 58 (Richtung Aschaffenburg).

Abschließende Betrachtung und Ratschläge für den Fahrgast:

Es gibt also 6 Wochen lang keine direkten bzw. umsteigefreien Verbindungen zwischen Wetzlar und Frankfurt(Main)Hbf. und nur alle zwei Stunden eine zwischen Marburg und Frankfurt(Main)Hbf. Im Frankfurter Hauptbahnhof halten als Leistungen der Main-Weser-Bahn nur die RE 30 und der nur bis Gießen verkehrende HLB-Zug RE 98/RE 99. Die Fahrplanauskunft der Deutschen Bahn, auch die App, beide geben keinerlei Hinweise, dass ab Frankfurt-Süd noch weitere Verbindungen nach Mittelhessen bestehen. So drängen somit die unbedarften Fahrgäste im überstarken Maße in die vorweg genannten RE-Züge, was zu Störungen im Betriebsablauf und Verspätungen führen wird.

Der Fahrgastverband PRO BAHN rät allen Zugreisenden zwischen Frankfurt und Mittelhessen dazu, innerhalb Frankfurts in Erfahrung zu bringen, wie man vom Ausgangs- bzw. Zielpunkt den Bahnhof Frankfurt-Süd erreichen kann. Dieser liegt auch relativ zentral und ist durch vier U-Bahn-Linien U1, U2, U3 und U8 sowie drei Straßenbahnlinien (14, 15 und 16) zu erreichen, hinzu kommt der städtische Busverkehr.

Es hat sich bei den jüngsten Baustellenverkehren gezeigt, in den Zügen des Mittelhessen-Express RB 40 und RB 41 gab es beim Einstieg in Frankfurt-Süd noch allerhand Platz.

Zudem halten die RB 40 und RB 41 in Frankfurt-Ost. Dort endet die U-Bahn-Linie U 6, mit der man von der Konstablerwache (unter der Frankfurter Einkaufsmeile Zeil gelegen) mit einem Zwischenhalt den Ostbahnhof erreicht.

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