Der Samstag in Butzbach – und was folgt daraus?

Den Fahrgastverband PRO BAHN erreichen dieser Tage auch dazu zahlreiche Mails und andere Botschaften zu dem Thema. Was ist passiert?

Der Bahnhof von Butzbach im Sommer 2018 während der Abbruch des Bahnhofsgebäudes, einem Zweckbau aus den 1960er Jahren.

Der Bahnhof von Butzbach im Sommer 2018 während der Abbruch des Bahnhofsgebäudes, einem Zweckbau aus den 1960er Jahren.

Am Samstag, den 13.10.2018 war ein schwarzer Tag für die Main-Weser-Bahn und insbesondere für Butzbach. Die Ausgangssituation während der Herbstferien war eine baustellenbedingte Einschränkung im Abschnitt zwischen Butzbach und Gießen. Mehrere Brücken, über welche die zweigleisige Hauptstrecke führt, wurden in den letzten Monaten erneuert und finale Arbeiten müssen umgesetzt werden.

Das bedeutete an den Wochenenden der Herbstferien tagsüber ein deutlich eingeschränkter Bahnverkehr, dann abends und nachts die Komplettsperrung. Die Folge, es mussten die Fahrgäste zwischen der Friedrich-Ludwig-Weidig-Stadt und der Universitätsstadt mit Bussen transportiert werden. Aus vergangenen Anlässen an verschiedensten Stellen in Hessen und in Deutschland wissen wir, dass diese Schienenersatzverkehre (SEV) oftmals nicht funktionieren.

Die Sachlage ist in zwei Beiträgen des Hessischen Rundfunks auf hessenschau.de sehr anschaulich beschrieben.

hessenschau.de / Tumulte unter Bahnkunden in Butzbach / 14.10.2018

hessenschau.de / Deutsche Bahn erklärt Chaos in Butzbach und entschuldigt sich / 15.10.2018

Was folgt nun daraus? Aus Sicht des PRO BAHN Regionalverbandes Mittelhessen ist es natürlich nicht damit getan, dass man sich jetzt für die Situation in Butzbach entschuldigt und den Sachverhalt mit ein bzw. drei Bussen erklärt. Der 13.10. kann andererseits auch nicht mehr rückgängig gemacht werden, darum gilt es nach vorn zu schauen.

Wir sind von PRO BAHN froh, wenn in die Schiene investiert wird und wenn, wie im konkreten Fall, über 100 Jahre alte Bauwerke durch neue Brücken ersetzt werden. Viele Jahrzehnte wurde kaum etwas für die tiefgreifende Modernisierung der Infrastruktur getan. Darum gilt es, dass sich alle Beteiligten an einen Tisch setzen und Lösungsmodelle entwickeln, wie künftig eine vernetztere, aufeinander abgestimmte Struktur geschaffen werden kann, welche auch größere Bedarfe wie die der Main-Weser-Bahn im Sinne des Fahrgastes bewältigen kann.

Schuldzuweisungen bringen nichts, jedoch müssen die Fakten auf den Tisch. Wir werden uns von PRO BAHN Mittelhessen in interner Abstimmung mit den verantwortlichen Stellen der Verkehrswirtschaft in Verbindung setzen. Ziel muss es einerseits sein, für die in den nächsten Jahren stets über längere Zeiträume eintretenden Baustellensituationen auf der Main-Weser-Bahn Optimierungen zu erreichen aber auch grundsätzlich für SEV aber auch für Notfallverkehre in Deutschland.

Den Fahrgästen im Wetteraukreis, in Mittelhessen, allen Betroffenen vom Samstag auf der Main-Weser-Bahn und die welche die Bahnstrecke immer (mal) wieder nutzen. Der Fahrgastverband PRO BAHN sieht das Problem und wird sich im Sinne der Fahrgäste engagieren. Wir nehmen gerne Situationsbeschreibungen von Problemen entgegen. Sie nützen uns im Vorfeld, wenn wir mit den Aufgabenträgern und Betreibern in Gespräche eintreten werden.

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