Gemeinsame PM von PRO BAHN Südniedersachsen und Nordhessen
Der Fahrgastverband PRO BAHN lehnt die Planung der Kasseler Kurve nicht grundsätzlich ab. Deren Bau könnte nach sorgfältiger Planung ein wichtiger Baustein der Verkehrswende sein. Das erklärten die PRO BAHN-Regionalverbände Nordhessen und Südniedersachsen in einer gemeinsamen Presse-Information.
„Das von der Netzsparte der Deutschen Bahn in drei Varianten bearbeitete Infrastrukturprojekt des Bundesverkehrswegeplans steht noch ganz am Anfang. Deshalb ist es unangebracht, es schon zu Beginn der Planungen mit fundamentaler Kritik zu überziehen. Das macht sich zwar gut in den Schlagzeilen, verdrängt aber, dass ein grundlegender Ausbau der Bahn-Infrastruktur erforderlich ist, um maßgebliche Verkehrsmengen von der Straße auf die Schiene zu verlagern. Niemand sollte sich mit den LKW-Lawinen auf den Autobahnen abfinden, die Verkehrswende darf im Sinne des Klimaschutzes keine Worthülse bleiben.“ Als Teilnehmer am Runden Tisch der Bahn zur Kasseler Kurve wird der Fahrgastverband PRO BAHN deshalb alle Untersuchungen unterstützen, die einen konstruktiven Planungsverlauf auf sachlicher Basis versprechen.
Eine weiträumige Alternative über Nordhausen-Northeim-Bodenfelde sollte nach Meinung von PRO BAHN zwar in die Überlegungen einbezogen werden, es ist aber zu berücksichtigen, dass deren zweigleisiger Ausbau und die notwendige Elektrifizierung auf 160 Kilometern Länge allein vom Umfang her ein ganz anderes Projekt ist als die Kasseler Kurve. Deren Bau wäre durch eine Auswertung der Mitte-Deutschland-Bahn nicht vom Tisch. Wegen des Personennahverkehrs auf der Schiene sind hier die Bundesländer Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen und Thüringen zwingend zu beteiligen. Hier haben überhaupt noch keine Erörterungen stattgefunden, wie auf einer von PRO BAHN ausgerichteten Veranstaltung in Northeim am vergangenen Donnerstag zu erfahren war. An ihr hatten Vertreter von Sollingkommunen und des Landkreises Northeim teilgenommen, die darauf hinwiesen, dass die Solling- und Südharzbahn Nordhausen-Bodenfelde in vielen Bereichen sehr eng an der vorhandenen Bebauung vorbeiführt, was deren Ausbau und Elektrifizierung erheblich einschränkt.