PRO BAHN für Verlängerung der Kasseler Straßenbahn bis zum Herkules und Schloss Wilhelmshöhe

Der Fahrgastverband PRO BAHN spricht sich für die Verlängerung der Linie 3 durch das Druseltal bis zum Herkules aus. Nachdem der Bergpark Wilhelmshöhe als Welterbe seitens der UNESCO anerkannt ist, wird das ohnehin überregional und international beliebte Ausflugsziel weiter an Bedeutung gewinnen. Die Fahrten der Buslinie 22 ab der heutigen Endhaltestelle der Linie 3 am Auslauf des Druseltals bis hoch zum Herkules-Denkmal kann den Anforderungen eines modernen ÖPNV nicht mehr stand halten. Die Frequentierung sei zwar saisonabhängig, so Regionalsprecher Hermann Hoffmann, jedoch würden die Fahrgastzahlen schon jetzt, bei dem Busbetrieb, positive Werte im Gesamtjahreswert ausweisen.

Endhaltestelle Druseltal Linie 3 in Kassel.

Die heutige Endstation der Straßenbahnlinie 3 an der Haltestelle Druseltal. Im Moment geht es nur mit dem Bus der Linie 22 (rechts) weiter, künftig fährt die Bahn hoffentlich weiter den Berg hinauf zum Welterbedenkmal.


Bei einer Schienenanbindung wäre mit weiteren Steigerungen zu rechnen. Gerade die dann umsteigefreie Verbindung der Linie 3 vom Fernbahnhof Wilhelmshöhe bis zum Herkules hinauf sei für Besucherinnen und Besucher sehr interessant, so dass die Ansteuerung des Ausflugsziels mit öffentlichen Verkehrsmitteln, dann eine weitaus größere Akzeptanz und Alternative darstelle, als mit dem Auto anzureisen, Parkgebühren zu zahlen oder gar weitab von dem Herkules-Denkmal aufgrund überfüllter Verkehrsflächen seinen PKW stehen zu lassen und den Rest laufen zu müssen.

PRO BAHN versteht unter einer Straßenbahn zum Herkules eine Streckenführung bis an das Denkmal heran, nur dann kann man von einer wirklichen Anbindung sprechen. Würden die Parkplätze weit näher als die Endhaltestelle der Straßenbahn liegen, wäre dies ein erneuter Wettbewerbsnachteil.

Der Fahrgastverband PRO BAHN favorisiert eine Streckenführung auf der alten, zurückgebauten Trasse der früheren Herkulesbahn. Dort gibt es die wenigsten Konfliktpunkte mit anderen Verkehrsträgern. Die Trasse an sich ist ja noch vorhanden, wenn auch teilweise verwildert.

Das Ehlener Kreuz die Alternativvariante dazu, mit der Landesstraßenkreuzung zur Zufahrtsstraße des Herkules, kann letztlich auch nicht für eine Problematisierung und die Abkehr von dem Projekt herhalten. Es handelt sich um keine komplizierte Straßenvariante, welche nicht schon andernorts nahe liegend mit niveaugleichem Schienenverkehr erfolgreich umgestaltet worden ist. Durch die Vorrangschaltung für die Straßenbahn einerseits und intelligente Schaltkreise der Kfz.-Verkehrsampel andererseits, welche je nach Verkehrsmengen aus den unterschiedlich geschaltet werden können, um Rückstaus zu vermeiden, können auch an diesem Knoten Schienenfahrzeug und Straßenfahrzeug gedeihliches Miteinander pflegen.

Der Fahrgastverband PRO BAHN spricht sich zudem auch für eine Heranführung der Straßenbahn an das Schloss Wilhelmshöhe aus. Der Bergpark mit dem Umfeld um das Schloss diene zwar der Naherholung und ausgedehnten Spaziergängen und Wanderungen. Gerade Menschen mit eingeschränkter Mobilität sollte es jedoch möglich sein, auf einfachere Weise die Schönheit des Schlosses Wilhelmshöhe genießen zu können, als durch zu häufige Umsteigepunkte.

Durch die Anerkennung des Kasseler Bergparks als Welterbe ist mit der Bereitstellung von Fördermitteln zu rechnen, an die man vorher habe nicht denken können. Wenn die Verlängerung der Linie 1 zum Schloss Wilhelmshöhe und die der Linie 3 in einem Projekt realisiert werden, ergeben sich hierbei weitere Kostenreduzierungen aus.

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