Rhönbahn feiert 125 jähriges Jubiläum – PRO BAHN in Osthessen würdigt die aktuelle Rhönbahn

Besonders der Rhön Club und dessen damaliger Gründer Justus Schneider haben sich für den Bau der Rhön Bahn stark gemacht. Begründet wurde der Bau u.a. mit den wirtschaftlichen Verhältnissen und der Wohnsitzaufgabe vieler Rhönbewohner, weil sie in der Rhön keine Zukunft mehr sahen verschiedene Varianten der Streckenführung standen zur Diskussion. Die heutige Streckenführung wurde aber vorgezogen. 1887 wurde die Baugenehmigung erteilt Bereits 1886 begannen zwei Baufirmen mit den Bauarbeiten. Gebaut wurde ab Bronnzell, da die Strecke bis Bronnzell Richtung Frankfurt bereits fertig gestellt war. In nur einem Jahr wurde die 23,38 km lange Strecke in Rekordzeit gebaut. Am Montag, den 1.10. 1888 fuhr der erste Zug um 7.40 Uhr von Gersfeld kommend in Fulda unter großem Beifall der Bevölkerung ein.

Der Zug bestand aus 2 Lokomotiven und 8 Personenwagen. Anfangs verkehrten drei Zugpaare, die zum Sommerfahrplan 1895 durch ein weiteres ergänzt wurden. . Damals benötigten die Personenzüge für die Bergstrecke. 57 Minuten, die Güterzüge 90 Minuten. Die Personenzüge fuhren mit einer Geschwindigkeit von 40 km/h, die Güterzüge mit 37,5 km/h. Die Aufwärtsentwicklung hielt nach Ende des ersten Weltkrieges an. Die tägliche Frequenz der Bahn steigerte sich auf 7 Zugpaare. In den 50 er Jahren entwickelte sich der Verkehr weiter. Für den morgendlichen und abendlichen Berufs- und Schülerverkehr standen jeweils 2 Zugpaare zur Verfügung. Dazwischen bedienten 4 Zugpaare die Strecke. In dieser Zeit begann auch die Zeit der Sonder- und Skizüge (Rhönblitz), deren Einsatz bei entsprechender Schneelage den Bewohnern des Rhein – Main – Gebietes eine Reise ohne umsteigen bis Gersfeld ermöglichte, was heute schon deshalb nicht mehr geht, da man in Gersfeld die Weichen entfernt hat! Nachdem sich der Personenverkehr stark entwickelt hatte, verringerte sich der Güterverkehr durch die geringer werdende Industrialisierung der Rhön. Damals wurden auch noch Kohlen, Holz, Heu und vieles mehr transportiert und an den Bahnhöfen durch Pferdespediteure weiter gefahren.

Durch den Bau des Truppenübungsplatzes Wildflecken wurde der Bahnhof Schmalnau für die hessische Seite zuständig, enorm aufgewertet. Ab 1953 verkehrten die ersten roten Uerdingen Schienenbusse, die relativ schnell den Spitznamen „Rhönkuh“ abbekamen. Im Herbst 1964 war Schluss mit den Dampflokomotiven im Plandienst. Dies war auch der Beginn des Einsatzes von Diesellokomotiven für den Güterverkehr und Sonderzüge.

Am 1.10. 1988 wurde an der Strecke der Rhön Bahn das 100. Jubiläum gefeiert.
Die Festredner trügen damals bereits den Trauerflor am Revers, da für den weiteren Bestand der Rhön Bahn keiner mehr die Hand ins Feuer legen wollte. Die Strecke war in die Jahre gekommen. Keiner wollte die 120 Millionen DM zur Sanierung der Strecke aufbringen. Der Landkreis Fulda signalisierte am 30.11 19991 in der Fuldaer Zeitung, dass man sich nicht an dem Erhalt der Strecke beteiligen werde. Die Gemeinde Ebersburg sah sich gezwungen, eine Fragebogenaktion durchzuführen. Mit etwas über 50 % der Stimmen wurde für den Fortbestand und den Erhalt des Bahnhofes Schmalnau gestimmt.

Schließlich schlossen im Jahre 1994 der Landkreis Fulda und die Deutsche Bundesbahn einen Vertrag über die Weiterführung und die Finanzierung der Rhönbahn von Fulda nach Gersfeld. Die Gesamtkosten verteilten sich in unterschiedlicher Höhe auf sieben verschiedene Institutionen des öffentlichen Lebens. !993 wurde die „Rhönkuh“ von den grünweißen Triebwagen der Baureihe 628 abgelöst. Im Mai 1998 waren die Umbaumaßnahmen Gersfeld – Fulda beendet.

Leider wurde die Streckengeschwindigkeit nicht, wie vorgesehen, auf 80 km/h erhöht. Auch gab es danach immer wieder Unglücke durch das Nichtvorhandenseins von beschrankten Bahnübergängen. Erst viel zu spät wurden diese sehr verzögert nachgerüstet, so dass es immer wieder zu heftigen Diskussionen der Anrainer Gemeinden kam. Mit Beginn des Fahrplanes 2011/2012 wurde die Strecke durch die Hessische Landesbahn (HLB) mit neuen klimatisierten Triebwagen übernommen
Leider wurden in der jüngsten Vergangenheit auch Leistungen in den Abendstunden gekürzt und zeitweise der parallele Busverkehr eingeführt, so abschließend der Sprecher von PRO BAHN in Osthessen, Werner Filzinger

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