Fehlbestellung des RMV im Rheingau-Netz – zu geringe Zugkapazitäten

Die RB10 mit dem Stadler Flirt in Rüdesheim im Rheingau.

Die RB10 mit dem Stadler Flirt in Rüdesheim im Rheingau.[/caption]Seit Dezember 2023 gibt es einen neuen Verkehrsvertrag im Rheingaunetz. Die Züge der RB 10 fahren nun insbesondere im Abschnitt Frankfurt-Assmanshausen häufiger. So ist in dem Abschnitt nun den ganzen Tag ein Halbstundentakt angesetzt. Allerdings wird mit dem gleichen Zugmaterial gefahren, womit die einzelnen Züge nun meist nur noch als einfache Einheit verkehren. Dabei hat sich schon vorher gezeigt, dass die Kapazitäten mit einer doppelten Einheit häufig nicht ausreichend waren. Der RMV als Auftraggeber hätte bei der VIAS im Rahmen des neuen Verkehrsvertrages zusätzliche Züge bestellen müssen. Denn es zeigt sich nun, dass die Züge, von denen es weiterhin gleich viele Einheiten gibt, weiter stark überfüllt sind.

Aktuell verstärkt sich das Problem noch durch personalbedingte Zugausfälle. Die dann noch verkehrenden Züge fahren fast ausschließlich als einzelne Einheit, wodurch sich die Fahrgäste noch enger in den Zügen quetschen müssen. Zudem werden die Züge der VIAS auch im Rahmen des neuen Verkehrsvertrages alle stufenweise modernisiert. Das Problem der mangelnden Kapazität wird durch die Modernisierungszyklen der Fahrzeige noch erheblich verschärft. Diese wegfallenden

Züge müssten in dem Zeitraum durch Ersatzzuggarnituren ersetzt werden, was aber nicht geschieht. „Vor allem aber sollte der RMV als Auftraggeber im Interesse der Fahrgäste nun nachträglich möglichst schnell höhere Kapazitäten bestellen. Dann könnte die VIAS zusätzliche Züge kaufen, so dass in wenigen Jahren die hohe Nachfrage durch längere Züge im Einsatz besser bedient werden kann. Ein Weiterfahren mit dem aktuellen Bestand an Zügen bis zum Auslaufen des Verkehrsvertrages 2038 hingegen wäre unverantwortlich“, so Philipp Loth von PRO BAHN. Auch der ab Dezember 2025 zweistündlich verkehrende Rheingau-Express wird schon allein aufgrund der Taktung keine Lösung für dieses Problem darstellen können.
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Philipp Loth, Stellv. Landesvorsitzender
Thomas Kraft, Landesvorsitzender

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