Notfallfahrplan auf der Taunusbahn: RMV-Geschäftsführung will sich aus der Verantwortung stehlen

Ein Wasserstoffzug des Bahnunternehmens START auf der Linie RB15 (Taunusbahn) an der Bahnstation Brandoberndorf.

Ein Wasserstoffzug des Bahnunternehmens START auf der Linie RB15 (Taunusbahn) an der Bahnstation Brandoberndorf.

In einem Punkt hat RMV-Geschäftsführer Knut Ringat recht: Dass die Fahrgäste die Folgen des Einsatzes der Wasserstoff-Züge auf den Linien RB 15, 16 und 12 (die RB 11 ist ja derzeit wegen des RTW-Baus stillgelegt) zu tragen haben, ist nicht akzeptabel. PRO BAHN hält es allerdings auch nicht für akzeptabel, dass der RMV die Verantwortung für das Desaster mit der „größten Wasserstoff-Flotte der Welt“ stets auf andere abwälzen will, sei es der Betreiber START oder der Hersteller Alstom, aber sich nicht selbst in der Verantwortung sieht.
Zur Erinnerung: die Wasserstoff-Fahrzeuge wurden von der Tochtergesellschaft fahma des RMV beschafft. Fahma ist somit Eigentümer der Wasserstoffzüge und im Störfall somit zuständig für die Bereitstellung von Ersatzfahrzeugen zur Gewährleistung eines uneingeschränkten Fahrbetriebes. Dass zudem weder eine eigene Wartungsinfrastruktur, noch eigene Wasserstoff-Tankstellen im Taunusnetz vorhanden waren und sind, noch die Fahrzeuge vor ihrem Einsatz unter realistischen Bedingungen in ihrem Einsatzgebiet getestet wurden, ist einzig und allein vom RMV zu verantworten. Herr Ringat, der sich mit der größten Wasserstoff-Flotte der Welt feiern lassen wollte, hatte sich mit einer Probefahrt von Wiesbaden nach Frankfurt begnügt und anstatt erst einmal einige Fahrzeuge testweise einzusetzen gleich die gesamte Flotte umstellen wollen, ohne einen „Plan B“ vorbereitet zu haben, also eine Lösung für den Fall, dass der Wasserstoff-Betrieb nicht reibungslos funktionieren würde. Insofern trägt er die Hauptverantwortung für das nun schon jahrelang andauernde Desaster. PRO BAHN fordert, dass diese für die Fahrgäste folgenschwere Fehlentscheidung auch für die RMV-Geschäftsführung nicht folgenlos bleibt.
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Pressemitteilung des PRO BAHN Regionalverbandes Großraum Frankfurt e.V.
Dr. Barbara Grassel, Regionalvorsitzende
Philipp Loth, Stellv. Landesvorsitzender

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