Gießen: PRO BAHN fordert für Lützellinden Umlegung der Linie 310 anstelle der Linie 11

Die Linie 11, welche die Orte südlich der Lahn mit Gießen und Wetzlar verbindet, soll ab Dezember 2014 nicht mehr die Gießener Stadtteile Allendorf und Lützellinden anbinden. Der Fahrgastverband PRO BAHN kritisiert, dass keine komplette Ersatzlösung geplant ist und damit aus beiden Stadtteilen die Nachbarstadt Wetzlar nicht mehr auf direktem Wege erreichen ist. Das bewährte System, welches seit der Zeit der Stadt Lahn besteht, werde hierfür aufgegeben, so der Sprecher des PRO BAHN Regionalverbandes Mittelhessen, Thomas Kraft.

Ortseingang Lützellinden. Die Linie 11 auf der  Fahrt nach Wetzlar in der Rheinfelser Str. ,  das nur noch bis Dezember 2014

Ortseingang Lützellinden. Die Linie 11 auf der Fahrt nach Wetzlar in der Rheinfelser Str. , das nur noch bis Dezember 2014

Lützellinden habe aufgrund seiner früheren Zugehörigkeit zum Kreis Wetzlar schon aus traditionellen Gründen Bindungen in die Domstadt. Jedoch müsse anerkannt werden, dass die Führung der Linie 11 von Lützellinden ausgehend über Allendorf, Dutenhofen und Münchholzhausen nach Wetzlar ein zeitaufwendiger Umweg ist.

Derzeit laufen die Verfahren zur Fortschreibung der Lokalen Nahverkehrspläne sowohl der Stadt Gießen als auch der Stadt Wetzlar. Der Fahrgastverband PRO BAHN sieht deshalb die Möglichkeit gegeben, nach einer zukunftsweisenden Lösung zu suchen, die die Interessen aller Fahrgäste berücksichtigt.

PRO BAHN schlägt für Lützellinden statt der Linie 11 einen ÖPNV-Anschluss über Rechtenbach vor. Analysiere man die Verkehrswege, so sei die logische Wegeführung, dass man von Lützellinden aus entweder den Weg über Rechtenbach oder die A 45 nach Wetzlar nehme.

Daher wird die Umlegung der Linie 310 eingefordert, welche die Gemeinde Hüttenberg mit Gießen verbindet. Diese sei anstatt über Großen-Linden, ab Hörnsheim über Lützellinden und Kleinlinden nach Gießen zu führen. Dadurch kann die Auslastung dieser Linie deutlich erhöht werden.

Außerdem wird die Zusammenlegung der Linien 310 und 312 (Rechtenbach-Wetzlar) gefordert, um so eine Durchbindung zwischen Gießen, Lützellinden, Hüttenberg und Wetzlar zu erreichen. Die Linien 310 und 312 laufen über einen Aufgabenträger und haben die gleiche Endstation in Rechtenbach. Von daher ist eine Zusammenlegung überhaupt kein Problem, so Thomas Kraft. Die Attraktivität wird dadurch enorm gesteigert und es besteht weiterhin eine durchgehende Linie zwischen Lützellinden und Wetzlar. Die Fahrtzeit von der Großgemeinde Hüttenberg nach Gießen wird sich bei dem Weg über Lützellinden nicht verlängern, auch die Menschen aus den Ortsteilen Hochelheim und Hörnsheim könnten die Kreisstadt Wetzlar wieder umsteigefrei erreichen.

PRO BAHN begrüßt die geplante Verstärkung der Linie 1 zwischen der Gießener Innenstadt und Lützellinden als Ersatz für die Linie 11. Durch einen regelmäßigen Taktverkehr lassen sich sicherlich mehr Fahrgäste gewinnen. Damit keine Konkurrenzsituation zur Linie 1 entsteht, können die Haltestellen der Linie 310 in Lützellinden als reine Ein- und Ausstieghaltestellen in Richtung Wetzlar eingerichtet werden oder die Fahrten der Linie 310 werden in den Takt der Linie 1 integriert.

Für den Stadtteil Allendorf sei gesondert zu eruieren, inwiefern zumindest ein Teil der Fahrten der Linie 11 weiterhin über den Gießener Stadtteil geführt werden.

Bislang bestehen verschiedene Konzessionen für die Linien 310 und 312 einerseits, welche von der Lokalen Nahverkehrsorganisation des Lahn-Dill-Kreises betrieben werden und andererseits der Linie 1 der Stadtwerke Gießen sowie der Linie 11 der Stadt Wetzlar bzw. der Wetzlarer Verkehrsbetriebe. Die allgemeinen Rechtsgrundlagen lassen es bereits heute zu, befristete gemeinsame Bewirtschaftungsvereinbarungen zu treffen, bis dass die nächste turnusgemäße Ausschreibung der Verkehrsleistung für die heutigen Linien 1, 11, 310 und 312 erfolgt.

Der Fahrgastverband PRO BAHN sieht aufgrund der räumlichen Nähe die Notwendigkeit der viel stärkeren Zusammenarbeit der Lokalen Nahverkehrsorganisationen im Raum Gießen-Wetzlar, um mittelfristig ein Gesamtkonzept aller Linienbus- und Regionalbahnverbindungen im Siedlungsbereich zwischen den beiden Oberzentren zu entwickeln, so Kraft abschließend.

Herausgeber:

Fahrgastverband „PRO BAHN Landesverband Hessen e.V.“
Regionalverband Mittelhessen

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Thomas Kraft
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