PRO BAHN Hessen fordert: Das Chaos im Schienenverkehr beenden. Mehr Personal, mehr Ausbildung, mehr Verlässlichkeit im Schienenverkehr.


Der öffentliche Schienenverkehr ist das Rückgrat der Mobilität in Hessen. Täglich sind tausende Pendler:innen sowie Unternehmen auf zuverlässige Zugverbindungen angewiesen. Doch seit Monaten leidet das System unter gravierenden Störungen: Verspätungen und Zugausfälle häufen sich, insbesondere durch massiven Personalmangel.
Nach aktuellen Analysen bleiben in Hessen monatlich rund 400 Schichten im Stellwerkbereich unbesetzt. Die Folgen sind weitreichend: Züge fallen aus, Fahrgäste verpassen Anschlüsse, Lieferketten geraten ins Stocken und die Wirtschaft verzeichnet steigende Kosten.
„Zugausfälle durch fehlendes Stellwerkpersonal sind kein Naturgesetz, sondern das Ergebnis jahrelanger Fehlentwicklungen bei der Personalpolitik“, betont Manuel Flauaus von PRO BAHN Hessen. „Wenn wir die Verkehrswende ernst nehmen, müssen wir jetzt entschieden gegensteuern.“
Ursachen: Jahrzehnte des Personalabbaus und fehlende Ausbildung
Die zentralen Gründe für die Engpässe liegen im jahrelangen Personalabbau nach der Bahnprivatisierung, dem demografischen Wandel und unzureichenden Ausbildungskapazitäten. Besonders in Mittelhessen gibt es kaum Angebote für die Erstausbildung – ganze Regionen bleiben dadurch ohne Nachwuchs.
„Die Ausbildung ist der größte Flaschenhals. Ohne mehr Ausbildungsplätze und attraktive Bedingungen gewinnen wir keinen Nachwuchs für diesen verantwortungsvollen Beruf“,
so Klaus Zecher, PRO BAHN Hessen/EVG.
Auswirkungen: Vertrauensverlust bei Fahrgästen und Wirtschaft
Die unbesetzten Schichten führen direkt zu Ausfällen, Verspätungen und Unsicherheit im Reiseverkehr. Für die Fahrgäste bedeutet dies Stress und Planungsprobleme, für die Wirtschaft Produktionsstillstände und Mehrkosten. Auch das Image des Schienenverkehrs leidet massiv.
Forderungen von PRO BAHN Hessen
Um die Lage zu stabilisieren und Vertrauen zurückzugewinnen, fordern wir:
• Deutlicher Ausbau der Erstausbildungskapazitäten für Stellwerkpersonal, insbesondere in Mittelhessen
• Gezielte Nachwuchsförderung und Imagekampagnen für bahntechnische Berufe
• Verbesserung der Arbeitsbedingungen und Schaffung klarer Entwicklungsperspektiven
• Investitionen in Instandhaltung und moderne Ausbildungsstätten
• Langfristige Personalplanung sowie bessere Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben
Appell an die Politik
Nur mit entschlossenem politischem Handeln lassen sich die strukturellen Defizite beheben. „Ein verlässlicher Schienenverkehr ist für Hessen unverzichtbar – für Pendler, die Wirtschaft und die Klimaziele gleichermaßen. Die Zeit des Zögerns ist vorbei“!
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Manuel Flauaus, Landesvorstandsmitglied
Thomas Kraft, Landesvorstandsmitglied

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