Überwiegend positives Fazit zur zweiten Sperrung des Frankfurter S-Bahn-Tunnels

Sperrung war nach den Sommerferien 2015 in den Osterferien 2016 die zweite im Rahmen der technischen Modernisierung. Sehr großes Problem mit der Vielzahl der umsteigenden Fahrgäste an der Station Galluswarte.

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Der Fahrgastverband PRO BAHN zieht zum Thema der Sperrung des S-Bahn-Tunnels in der Frankfurter Innenstadt während der Osterferien 2016 ein überwiegend positives Fazit, sieht jedoch auch weiterhin Verbesserungsbedarf. Sehr gut angekommen ist bei den Fahrgästen, dass sehr viel Servicepersonal in der Haupthalle und der B-Ebene des Hauptbahnhofs vorhanden war, welches individuelle Hinweise geben konnte.

Das jedoch der größte Teil der S-Bahnen vom Westbahnhof kommend an der Galluswarte endet und es dann keine ausreichenden Kapazitäten zur Weiterreise gibt, das ist auch bei der zweiten Sperrung mehr als unbefriedigend gewesen. Die Hauptlast müssten die Straßenbahnlinien 11 und 21 in der Mainzer Landstraße tragen. Die Straßenbahnen sind jedoch so übervoll, dass es bei manchen Fahrten kaum noch möglich ist. Im Gegensatz zu der ersten Sperrung in den Sommerferien sind in den Tagen nach Ostern mehr Berufstätige unterwegs. Dies wirkt sich auf die Linien 11 und 21 massiv aus. Es gab auch bei der zweiten Sperrung einige Beschwerden, die bei PRO BAHN eingingen. Ein Fahrgast sprach von „Hauen und Stechen wie auf einem Rugbyfeld“. Die kleinen Straßenbahnen können nicht die Fahrgäste der viel größeren S-Bahnen so einfach nebenbei aufnehmen. Daher schlägt der Fahrgastverband PRO BAHN vor, bei der nächsten Sperrung des S-Bahn-Tunnels, die bereits in den Sommerferien 2016 ansteht, in den Stoßzeiten zusätzlich Linienbusse auf dem Streckenabschnitt einzusetzen. Gerade im Umland werden während der Sommerferien einige Linienbusfahrten nicht durchgeführt, die Gelenkbusse stehen in den Depots der Busunternehmen. Die Busse könnten von der Galluswarte über die Taunusanlage bis zum Goetheplatz fahren dadurch die die Straßenbahn in der Mainzer Landstraße, die U-Bahn und insbesondere die nur einzeln von der Galluswarte kommenden und in den Hauptbahnhof einfahrenden S-Bahn-Züge entlasten. Zudem ist dies der streckenbezogen kürzeste Weg von der Galluswarte in die Fußgängerzonen der Innenstadt. Um den Dauerstau der Mainzer Landstraße zu umgehen, kann man auch alternative bzw. parallel führende Straßen wie die Frankenallee nutzen.

Sehr positiv ist die Fahrgastinformation zu werten, die Ersatzfahrpläne für die Osterferien sind. Im Gegensatz zu der Sperrung in den Sommerferien 2015, deutlich übersichtlicher gestaltet, die Internetseite sbahnbaustelle.de enthält zahlreiche Informationen, welche gut gegliedert sind.

Die Übersichtlichkeit der unterbrochenen S-Bahn-Linien ist weiterhin nicht komplett gegeben. Wohingegen die Linien S2 bis S6, die S8 und die S9 in ihrem Linienweg nur unterbrochen sind, auf den Reststücken aber die normale Strecke fahren, fährt die S1 in ihrem östlichen Abschnitt einen Umweg von Rödermark kommend über Offenbach Hbf. und Frankfurt-Süd in den oberirdischen Teil des Frankfurter Hauptbahnhofs. Hier wäre es dringend geboten gewesen, wie in anderen Großstädten Deutschlands, so z.B. Berlin, den vorweg beschriebenen östlichen Streckenast während der Bauzeit die Bezeichnung S11 zu geben und nur den Abschnitt Wiesbaden-Frankfurt als S1 fahren zu lassen.

Der Fahrgastverband PRO BAHN bietet dem Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV), der Verkehrsgesellschaft Frankfurt (VGF) und der Deutschen Bahn (DB) an, gemeinsam an der weiteren Optimierung zu arbeiten, welche dann im Sinne der Fahrgäste, insbesondere der Pendlerinnen und Pendler, bei der nächsten Sperrung in den Sommerferien 2016 greifen könnte.

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