Stellwerksschaden Friedberg: Erste Meldungen zur teilweisen Schadensbehebung – 12.02. – Zwischenzeitlich Hiobsbotschaft – Bagger bleibt in Nieder-Wöllstadt an Brücke hängen

Info über Brückenschaden weiter unten im Text.

Es gibt seit dem frühen Mittwochabend (08.02.) doch ein paar positive Zeichen, was das verkehrstechnische Sorgenkind der Woche in Hessen betrifft. Hessischer Rundfunk, Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV), Hessische Landesbahn (HLB) und Deutsche Bahn (DB) vermelden, dass die zwischen Gießen und Frankfurt am Main durchgängig fahrenden Züge ab Donnerstagmorgen (09.02.) wieder nach dem normalen Fahrplan. Es ist aber sicherlich davon auszugehen, dass es dennoch zu Verspätungen kommen wird.

Der Bahnhof in Friedberg - so wie hier auf dem Bild war ab dem 05.02. nachmittags erstmal Schluss. Die S-Bahnen der S 6 fuhren fortan nur noch bis Nieder-Wöllstadt.

Der Bahnhof in Friedberg – so wie hier auf dem Bild war ab dem 05.02. nachmittags erstmal Schluss. Die S-Bahnen der S 6 fuhren fortan nur noch bis Nieder-Wöllstadt.

I.) In den Medien steht zur Zeit:

a) Auf der Informationsplattform der DB:

Ab Donnerstag, den 09.02.2017 fahren die Züge der IC-Linie 26 (Stralsund – Hamburg – Hannover – Kassel-Wilhelmshöhe – Gießen – Frankfurt (M) – Karlsruhe) zwischen Frankfurt (M) und Kassel-Wilhelmshöhe in beiden Richtungen wieder auf dem Regelweg.

b) Im hr-Text des HR heißt es aktuell:

Bahnreisende in Mittelhessen können teilweise aufatmen. Von Donnerstagfrüh an verkehrem die Intercity- und Regionalexpressverbindungen über Friedberg wieder fahrplanmäßig. Auch der Mittelhessen-Express von und nach Frankfurt fährt wieder ohne Einschränkungen. Die Regionalbahn zwischen Hanau und Gießen ist nach wie vor unterbrochen. Auch die S 6 endet weiterhin in Nieder-Wöllstadt. In beiden Fällen setzt die Bahn Ersatzbusse ein.

c) Inhaltlich wird dies zwischenzeitlich auf der Homepage des Rhein-Main-Verkehrsverbundes bestätigt.

II.) Zu dem Notfall-Fahrplan ab dem 09.02.2017 gibt es die nachfolgenden Hinweise.

1.) Wieder Normalbetrieb

Demnach fahren die Züge der RE 30, RE 98, RE 99, RB 40 und RB 41 wieder fahren, diese Linien fahren zwischen Gießen und Frankfurt(Main)Hbf durchgängig auf der Main-Weser-Bahn.

2.) Die auf Friedberg über Nebenstrecken zulaudenden Verbindungen werden noch weiter eingeschränkt sein:

Bei den Zügen der S-Bahn-Linie S 6 sowie die die Regionlbahn-Linien RB 16, RB 47, RB 48 und RB 49 wird es weiterhin Einschränkungen.

Die Linien RB 46, RB 47 und RB 48 werden im Auftrag des RMV von der Hess. Landesbahn (HLB) betrieben. Die neuen Sonderfahrpläne sind auf der Unterseite 09.+10.02.2017 der Hessischen Landesbahn unter hlb-online.de zu finden.

Die S 6 fährt weiterhin nur zwischen Frankfurt-Süd und Nieder-Wöllstadt. Zwischen Nieder-Wöllstadt und Friedberg verkehrt Schienenersatzverkehr mit Bussen.
Der Fahrplan der S 6 für die Zeit ab dem 09.02.2017 ist auf der Seite des Rhein-Main-Verkehrsverbundes zu finden.

a) Die Züge der RB49 der Relation Gießen-Friedberg-Hanau verkehren nur zwischen “Nidderau” und “Hanau Hauptbahnhof”. Das bedeutet, dass die Strecke Nidderau-Friedberg im Zugverkehr entfällt und auf Busse im Schienenersatzverkehr umgestiegen werden muss. Die im Abschnitt Friedberg-Gießen im Normalbetrieb erfolgende Ergänzung des Gesamtfahrplans mit Halt an allen Unterwegshalten entfällt.

b) Die Züge der RB 47 Friedberg-Beienheim-Wölfersheim/Södel verkehrt bis auf sehr wenige Ausnahmen nur zwischen Beienheim und Södel. Der Betrieb wird weitgehend durch Busse ersetzt, in einzelnen Fällen muss auf die RB 48 umgestiegen werden.

c) Die Züge der RB 48 Friedberg-Beienheim-Nidda wird bis auf wenige Fahrten im Normalbetrieb weitergefahren. Es gibt jedoch keine durchgängigen Fahrten von Frankfurt (Main) Hbf. über Friedberg und Beienheim nach Nidda. Hierfür setzt in Friedberg erst ein Zug ein.

d) Die Züge der RB 16 Friedberg-Friedrichsdorf sind im Fahrplan gegenüber dem Normalangebot halbiert. Dafür verkehren Busse im Schienenersatzverkehr, welche jedoch rund 30 Minuten länger brauchen.

Wir empfehlen allen Fahrgästen, am Donnerstagmorgen sich vor Fartantritt nochmals genau zu informieren, so im Internet und besser frühzeitiger den Bahnhof als geplant ufzusuchen.


Linkprobe

Hiobsbotschaft aus Nieder-Wöllstadt wenige Tage später-Bagger bleibt an Brücke hängen.

Nur wenige Stunden funktionierte auf der Main-Weser-Bahn zwischen Frankfurt am Main, Gießen, Marburg und Kassel. Gerade vorher warsie wegen der Stellwerks-Panne in Friedberg fünf Tage lang unterbrochen. Am ersten regulären Betriebstag gegen 16 Uhr krachte die Ladung eines in Richtung Karben fahrenden Lastwagens gegen die Bahnbrücke über der B 3 am südlichen Ortsausgang von Nieder-Wöllstadt.

Ein Bagger, welcher auf der Ladefläche eines Tiefladers unterwegs war, bei ihm war wohl der
nicht ganz heruntergefahren. Der Ausleger rammte mit voller Wucht die stählernen Brückenbalken, dabei wurde eine Strebe am Regenablauf abgerissen.
Die Folgen waren fatal: Ab 16 Uhr am Freitag, den 12.02.2017 blieb die Main-Weser-Bahn zwischen Groß-Karben und Friedberg komplett gesperrt. Damit war Mittelhessen von Frankfurt abgekoppelt.

Wäre wenige Tage vorher nicht der Stellwerksbrand in Friedberg gewesen, dann hätten die Züge die Umleitung über Hanau nehmen können. Das war aber am 12.02. noch nicht möglich, da im Gegensatz zur Main-Weser-Bahn auf den abgehenden Strecken in Friedberg noch kein regulärer Betrieb möglich ist. Die Strecke Hanau-Friedberg ist noch bis 20. Februar gesperrt.
Am 12.02. wurde erst am späteren Abend ein Sachverständiger erwartet, der vor Ort entscheiden sollte, ob die Brücke wieder genutzt werden kann. Ein Szenario hat sich letztlich dann doch nicht bewahrheitet, die Brücke war nicht so sehr beschädigt, dass die Strecke wohl für längere Zeit hätte stillgelegt werden müssen. Eine Horrorvorstellung angesichts zehntausender Pendler jeden Tag.

Erst seit Freitagmorgen konnte die S-Bahn überhaupt wieder zwischen Nieder-Wöllstadt und Friedberg fahren. Denn der Stellwerks-Ausfall in Friedberg hatte seit Sonntag den Knoten außer Funktion gesetzt. Es gab am Sonntag einen Kurzschluss, bei dem Starkstrom aus der Oberleitung in die Steuerungstechnik für die Weichen und Signale floss. Dort müssen laut Bahn jetzt noch einige der Kabel durchgemessen werden.

Der Zugverkehr zwischen Gießen und Frankfurt hatte sich am Freitag bis zum Brücken-Unfall am Nachmittag normalisiert, meldete die Bahn. Dem widersprach ein Bahnkunde: Auf dem Weg von Langgöns bei Butzbach nach Frankfurt habe es Ausfälle und Verspätungen gegeben.

Zwischenzeitlich richtete die Bahn einen neuerlichen Ersatzverkehr ein: Acht Bussen pendelten zwischen Groß-Karben und Friedberg. Zuvor waren die auf dieser Strecke fahrenden Busse der Linie FB-72 heillos überfüllt. Die InterCitys fuhren zwischen Kassel und Frankfurt ohne Halt via Fulda.

Viele Züge sind an dem ganzen Wochenende noch teils erheblich verspätet unterwegs.

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