PRO BAHN Nordhessen begrüßt Entscheidung der Kasseler Stadtverordnetenversammlung für die Machbarkeitsuntersuchung zur Herkulesbahn

Man ist überrascht über positiven Sinneswandel in der Kommunalpolitik, nach jahrelanger Ablehnung, unter anderem durch Ex-Oberbürgermeister Hilgen.

Blick vom Herkules auf Kassel und den Bergpark Wilhelmshöhe.

Blick vom Herkules auf Kassel und den Bergpark Wilhelmshöhe.

Heute endet die Straßenbahn-Linie 4 an der Endhaltestelle Druseltal und man muss in die Buslinie 22 (rechts) umsteigen.

Heute endet die Straßenbahn-Linie 4 an der Endhaltestelle Druseltal und man muss in die Buslinie 22 (rechts) umsteigen.

Manche Dinge entwickeln sich schneller als man denkt, mit diesen Worten bezeichnet der Fahrgastverband PRO BAHN die jüngste Entwicklung in Bezug auf die schienentechnische Erschließung des Herkules und seines Besucherzentrums. Die Notwendigkeit, den Herkules mit dem Öffentlichen Personennahverkehr wesentlich besser zu erschließen, diese Notwendigkeit liegt seit Jahrzehnten auf der Hand. Die Buslinien 22 und 23 können diese Verkehrsleistung selbst bei noch so großer Verstärkung des Taktes erbringen. Die gesonderte Anschaffung von größeren Bussen, z.B. Doppel-Gelenkbussen ist für einzelne Buslinien nicht rentabel.

Nun gelte es, so der PRO BAHN Regionalsprecher Nordhessen, Dieter Kleinschmidt, sich zügig an die Arbeit zu machen. Das Projekt dulde keinen Aufschub, da für die stark steigenden Besucherzahlen des Bergpark Wilhelmshöhe die Realisierung einer Beförderungsalternative dringend erforderlich ist. Eine Umsetzung in wenigen Jahren ist unabdingbar.

Etwas erstaunt und gleichzeitig erfreut zeigt sich der PRO BAHN Regionalverband Nordhessen über die Einstimmigkeit in der Stadtverordnetenversammlung und die positiven Gesamteindrücke aus dem Rathaus. Zur Wahrheit gehöre jedoch, dass die Stadt Kassel, voran der ehemalige Oberbürgermeister Bertram Hilgen, das Projekt Herkulesbahn über viele Jahre verhindert habe, die Kasseler Verkehrsgesellschaft (KVG) der neuen Herkulesbahn nicht näher getreten sei. Dabei hätten schon lange die Zeichen für eine Reaktivierung gut gestanden. Bewertungen von ehemaligen Bahnstrecken in Hessen, so z.B. eine Erfassung von Mitte 2016, bescheinigten dem Wiederaufbau der Herkulesbahn seit jeher gute Noten.

Die Möglichkeit, für solch ein Projekt Fördermittel von Bund und Land zu erhalten, sei indes nicht neu. Seit langem existiert schon die Rechtsgrundlage, nach der solche Projekte im Falle einer positiven Nutzen-Kosten-Untersuchung (NKU) mit 85% der Gesamtkosten gefördert werden. Neu sei nur, dass von vorn herein beim Land Hessen mehr Geld für Reaktivierungen bereitgestellt wäre. Man hätte also schon vor Jahren dem Projekt Herkulesbahn näher treten können.

Die Gefahr, dass eine Schienenstrecke stets nur periodisch ausgelastet sei, so bei den Wasserspielen bzw. bei schöner Witterung, dem widerspricht PRO BAHN Nordhessen. Neben dem Touristischen Verkehr müsse man eben auch andere Verkehrsströme in dem Gesamtkonzept berücksichtigen. Die hohe PKW-Auslastung der Druseltalstraße sowie der Straße „Im Druseltal“ spricht dafür, insbesondere die Einpendler aus den Landkreiskommunen bzw. dem Raum westlich von Kassel nicht erst ins Stadtgebiet hineinfahren zu lassen, sondern schon im Bereich Ehlener Kreuz abzufangen und an eine Straßenbahnhaltestelle heranzuführen, welche mit einem Pendlerparkplatz speziell für Einpendler und „nicht“ für Herkulesbesucher angelegt wird. Die Verkehrsströme von Pendlern und Touristen bewegten sich rund um den Herkules stets gegenläufig.

Der Blick auf den Herkules mit der Verkehrseinrichtung der Wilhelmshöher Allee im Vordergrund.

Der Blick auf den Herkules mit der Verkehrseinrichtung der Wilhelmshöher Allee im Vordergrund.

Alles in allen sieht der Fahrgastverband PRO BAHN die Zeit gekommen, dass wieder Schienen zum Herkules führen. Neben dem Dank an die Stadtverordnetenversammlung Kassel bezüglich des Beschlusses zur fachlichen Bewertung gilt der Dank insbesondere dem „Förderverein Neue Herkulesbahn“, welcher seit vielen Jahren und trotz aller Widrigkeiten mit viel abschlägigen Aussagen von Politikern und Bürgern das Thema am Leben hält, die Idee nie aufgegeben hat, so PRO BAHN-Sprecher Kleinschmidt abschließend.

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