Frankfurt-Bockenheim, Schloßstraße: Freie Fahrt für die Straßenbahn !! Keine Freigabe der Straßenbahntrasse für den Autoverkehr – neue Linie 13 wird begrüßt

Auf dem Bild eine fahrplanmäßige Straßenbahn in der Schloßstraße im Frankfurter Stadtteil Bockenheim. Diese Situation gibt es seit 1986 nicht mehr, als die benachbarte U-Bahn mit den Linien U 6 und U 7 mit dem Tunnel ab Industriehof in Betrieb genommen wurde. Hier kurz vor der Umstellung ein Zug der Linie 18, die bis 1986 anstelle der U 7, heute U 6, nach Hausen fuhr. Auf dem Bild sichtbar, die Straßenbahn hat in der Schloßstraße einen eigenen Gleiskörper. Die Trasse wird seit 34 Jahren für Betriebsfahrten aufrecht erhalten. In wenigen Jahren soll sie wieder für den Fahrplanbetrieb, dann der Linie 13, nutzbar gemacht werden.

Die Pläne, die Straßenbahn-Trasse der Schloßstraße für den Autoverkehr freizugeben, sind absolut kontraproduktiv. Zwischen Industriehof und Hauptbahnhof soll nach den Plänen von Verkehrsdezernent Oesterling bald wieder eine Straßenbahn fahren: Die neue Linie 13 könnte die noch vorhandenen Gleise in der Schloßstraße nutzen. Der daraus resultierende Handlungsbedarf führt nun zu verschiedenen Vorschlägen zum Umbau der Schloßstraße. Die Presse (z. B. Frankfurter Neue Presse / Höchster Kreisblatt vom 21.08.2020) berichtete über einen Vorschlag des Radfahrbüros Frankfurt, der auch von der SPD im Ortsbeirat 2 unterstützt wird (s.: Parlis >> Ortsbeirat 2 >> Antrag vom 04.08.2020 >> OF 1123/2). Die Straßenbahn soll sich die (dafür zu asphaltierenden) Schienen mit dem Autoverkehr teilen.

Die heutigen Autospuren auf beiden Seiten der Trasse werden als Radwege genutzt. PRO BAHN hält diesen Vorschlag für wenig sinnvoll! Denn das würde dazu führen, dass die Straßenbahn im Autoverkehr steckenbleibt und dadurch ausgebremst wird! Aber auch deshalb, weil die Errichtung barrierefreier Haltstellen ein nahezu unlösbares Problem darstellen könnte. Die Straßenbahn benötigt im Gegenteil möglichst eine komplett eigene Trasse. Das zeigen die Bemühungen, den Straßenbahnverkehr in Frankfurt insgesamt wieder zu beschleunigen (nachdem die Liniengeschwindigkeit in den letzten Jahren stark rückläufig war). Schnelle Straßenbahnverbindungen machen den ÖPNV attraktiver. Gerade die Straßenbahn erfreut sich wegen ihrer Nähe zu den Menschen großer Beliebtheit. Zudem sind Beschleunigungsmaßnahmen ein probates Mittel, um Kosten im ÖPNV zu senken, denn dadurch werden weniger Fahrzeuge und weniger Personal für ein dann qualitativ hochwertigeres Angebot benötigt.

Dazu besteht gerade beim Fahrpersonal seit Jahren ein Engpass, der nicht einfach auszugleichen ist. Es gäbe eine Alternative, die ebenso einfach umzusetzen wäre: Die Autospuren könnten bleiben wo sie sind. Stattdessen könnten die Parkplätze auf dem Seitenstreifen verlegt und dieser als Fahrradweg genutzt werden. Das würde zudem die Sicherheit für die Radfahrer deutlich erhöhen. Sie würden dann nicht mehr durch Ein- und ausparkende Autos bzw. sich öffnende Autotüren gefährdet. PRO BAHN unterstützt generell die Pläne für die neue Trambahnlinie 13. Sie eröffnet neue und für die Anwohner attraktive Verbindungen Richtung Innenstadt und Hauptbahnhof.

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