Main-Weser-Bahn noch bis 01.02.2021 zwischen Frankfurt-West und Bad Vilbel quasi außer Betrieb – RE 99/RE 98 (Main-Lahn-Sieg-Express / Hessische Landesbahn) muss wegen Bahnsteigerneuerung in Hanau – in Bad Vilbel wenden

Etwas weiter nördlich als dieser Foto-Standort ist ein Zug der Linie S 6 auf der Main-Weser-Bahn bei Frankfurt-Eschersheim entgleist. Hier die Strecke mit bereits verlegtem Gleis in Höhe Frankfurt-Ginnheim.

Die Fahrgäste aus Mittelhessen müssen mit ihrer Hauptschienenachse aktuell mit großen Schwierigkeiten auskommen. Seit dem 30.12. ist der Alltag auf der Main-Weser-Bahn aus dem Tritt. Durch das Absacken des Gleiskörpers ist ein Zug der Linie S 6 entgleist und ein nicht unerheblicher Schaden an der Bahntrasse entstanden. Nachdem von wenigen Tagen und einer Woche Sperrzeit die Rede war, werden die Sanierungsarbeiten nun bis zum 01.02. dauern. Wir vom Fahrgastverband PRO BAHN sagen natürlich: „Gründlichkeit geht vor Schnelligkeit“. Besser der Schaden wird nun richtig aufgearbeitet, als dass zu einem späteren Zeitpunkt die Strecke erneut gesperrt werden muss.

Seither müssen die Züge des Regionalverkehrs (RE 30, RE 40/RE 41) über Hanau umgeleitet werden. Die Züge des RE 40/RE 41 (Mittelhessen-Express) enden bereits in Frankfurt-Süd. Das alles ist nichts Neues für die Fahrgäste der Main-Weser-Bahn. Seit 2017 wird an dem viergleisigen Ausbau zwischen Frankfurt-West und Bad Vilbel gearbeitet. Teils mehrwöchige Baustellenverkehre, teils mit kompletten Sperrpausen, führten seither bereits zu den vorweg beschriebenen Umleitungen.

Die S 6 fährt als einzige Linie durch die eingleisig befahrbare Unglücksstelle, jedoch nur alle 30 Minuten anstatt im -Viertelstundentakt. Neu ist nun, dass die Züge der RE 99/RE 98 nicht mehr über Hanau zum Frankfurter Hauptbahnhof fahren. Der alle 2 Stunden verkehrende Main-Lahn-Sieg-Express ergänzt sich mit dem RE 30 eigentlich zwischen Stadtallendorf und Frankfurt zu einem Stundentakt. Dies passiert auch während der Umleitungsverkehre im Rahmen des viergleisigen Ausbaus, jedoch im Gleichschritt mit 20 Minuten mehr Fahrtzeit.

Nun ist es anders. Große Teile von PRO BAHN waren wie die Fahrgäste überrascht, insbesondere als Pendlerin und als Pendler aus Mittelhessen ins Rhein-Main-Gebiet. Die Züge der RE 99/RE 98 fahren von Norden kommend ab Friedberg nur bis Bad Vilbel. Dort heißt es dann einige Minuten warten und in die S 6 umsteigen. In Richtung Frankfurt funktioniert es einigermaßen, umgekehrt ist es schwieriger.

Woran liegt die Wende der RE 99/RE 98 in Friedberg? Der Grund liegt in Hanau im dortigen Hauptbahnhof. Der südlichste Bahnsteig, für die Gleise 104 und 106 wird derzeit grundhaft erneuert. Insbesondere die Züge der Odenwaldbahn des sog. „Babenhausener Ast“, Linien RB 85 und RB 86 nutzen diese Bahnsteigkante und müssen nun die verbliebenen Gleise 101, 102, 103 mit nutzen. Es geht also im Moment eng zu in Hanau Hbf. und daher ist nachvollziehbar, warum die Züge aus Mittelhessen nicht allesamt durch dieses Nadelöhr können. Aus Fahrgastsicht muss man der Umstände, welche da unglücklich zusammentreffen, Verständnis haben.

Unterdessen läuft die Fahrgastinformation nicht voll umfänglich rund. In Frankfurt-Süd werden die Züge des Mittelhessen-Express RB 40/RB 41 nur unzureichend angezeigt, ebenso im DB-Navigator und der RMV-App. Eine Situation, welche sich technisch eigentlich beheben lassen dürfte.

Der Fahrgastverband PRO BAHN wünscht DB Netz und den beauftragten Firmen eine glückliche Hand, dass der Schaden in Frankfurt-Eschersheim an der Main-Weser-Bahn behoben wird und die Züge ab dem 01.02.2021 wieder normal rollen.

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.