Fahrgastverband PRO BAHN ist erstaunt die Verlautbarung des Vogelsberger SPD-Fraktionsvorsitzenden und ehem. Mücker Bürgermeisters Weitzel (SPD) zum Lokalen Nahverkehrsplan und stärkt dem SPD-Kreisbeigeordneten Jörg Gaudl (SPD) den Rücken

Der Bahnhof Lauterbach mit dem LINT-Nahverkehrszug, der sich auf dem Weg von Limburg über Gießen nach Fulda befindet.

Der Fahrgastverband PRO BAHN ist erstaunt über die Feststellung von angeblich weitreichenden Verbesserungen im Rahmen der Fortschreibung des Lokalen Nahverkehrsplans für den Vogelsbergkreis, den Wetteraukreis und den Landkreis Gießen durch den Zweckverband Oberhessische Versorgungsbetriebe (ZOV-Verkehr) bzw. der Verkehrsgesellschaft Oberhessen (VGO). Die vom Vorsitzenden der SPD-Vertreter in der Verbandsversammlung, Mückes ehemaligen Bürgermeister Matthias Weitzel geäußerte Feststellung überziehe die wahrhaftige Wirkung des fortgeschriebenen Lokalen Nahverkehrsplans für die Landkreise Vogelsberg, Wetterau und Gießen bei weitem.

Vielmehr pflichtet PRO BAHN dem Vogelsberger Kreistagsabgeordneten Jörg Gaudl (SPD) bei, dass eine wirkliche Verkehrswende bewusst verhindert werde und der vor wenigen Tagen u.a. den Landrat des Vogelsbergkreises, Manfred Görig (SPD) kritisierte. Ebenso sieht sich der Fahrgastverband PRO BAHN in Einigkeit mit den in den Fahrgastbeiräten der drei Landkreise vertretenen Fachverbände, dass bewusst eine Minimalst-Fortschreibung als unverrückbare Basis ausgemacht war. Allseits wird festgestellt, dass der übergroße Teil der eingebrachten Verbesserungsvorschläge, welche von Kommunen und Verbänden im Rahmen der Anhörungsverfahren eingebracht wurden, abgeblockt wurden. Die Verärgerung unter den Vereinen und Verbänden ist groß, so PRO BAHN.

Leider bietet sich das Bild, dass die hauptamtlichen Landräte und Bürgermeister zwar in den Verbandsgremien sitzen, sie aber bis auf sehr wenige Ausnahmen in ihrem Alltag den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) überhaupt nicht kennen. Besser wäre, wenn andere Vertreter aus den Stadt-, Gemeinde- und Kreisgremien entsendet werden, welche sich für Verkehrspolitik, speziell auch den ÖPNV engagieren.

Für den ländlichen Raum und insbesondere den Vogelsbergkreis seien die Kennzahlen, die Parameter quasi nicht verändert worden. Der gesamte Vogelsbergkreis liege in der niedrigsten Bedienungsstufe, für welche die Anzahl der Busfahrten pro Tag nicht verändert wurde. Im Vogelsbergkreis besteht ein in weiten Teilen weiterhin rein auf den Schulbusverkehr ausgerichteter ÖPNV. Für auf der grünen Wiese entstandene Gewerbegebiete werde nicht bedacht, dass dort auch Menschen ohne Auto zur Arbeit kommen müssten. Des Weiteren wird die von den Verantwortlichen des ZOV-Verkehr ausgegebene Blockadehaltung, in Landkreise mit anderer Aufgabenträgerschaft keine neuen Busangebote zu schaffen, so nicht in den Landkreis Fulda, den Landkreis Marburg-Biedenkopf und den Lahn-Dill-Kreis, weiterhin gutgeheißen. 1989 ist in Europa der Eiserne Vorhang gefallen aber in Hessen sind Landkreisgrenzen für Menschen ohne Auto ein undurchdringbares Bollwerk.

Der Lokale Nahverkehrsplan, so wie er nun von dem Zweckverband Oberhessische Versorgungsbetriebe auf den Weg gebracht wurde, ist ein Papier, welches nicht in die Gegenwart und die Zukunft passt.

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