PRO BAHN Hessen überrascht die mediale Berichterstattung über GDL-Streikverlauf in Hessen

Der GDL-Streik rollt und bringt nun von Montag (23.08.) 2:00 Uhr bis Mittwoch (25.08.) 2:00 Uhr viele Züge zum Stehen. Die Frage für die Fahrgäste stellt sich jedoch: Wieviel sind es und welche sind es?

In Bezug auf den Anteil der ausfallenden Züge in Hessen sieht man seitens des PRO BAHN Landesverbandes Hessen leider den Mangel einer konkreten Darstellung der Situation durch die Medien, hier insbesondere den Hessischen Rundfunk, wenn man sich den Regionalzugverkehr betrachtet.

In der Berichterstattung von HR-Info ist die Aussage getätigt worden: „Noch ein Zug fällt aus, noch einer, noch einer, noch einer.“ Demnach würden auch im Regionalverkehr 75-100 Prozent der Züge ausfallen. Betrachtet man sich den Schienenpersonennahverkehr „ohne“ die S-Bahn, so stellt die Hessische Landesbahn (HLB) inkl. Tochterunternehmen den größten Leistungsanteil von rund 50%, gefolgt von DB Regio mit 40% und VIAS mit 10%. Die HLB sowie VIAS fahren mit ihren Leistungen aktuell weitgehend störungsfrei. Selbst ein Teil der Leistungen von DB Regio wird gefahren. Die GDL bestreikt jedoch nur die Deutsche Bahn, d.h. konkret DB Regio.

Nach Feststellung von PRO BAHN Hessen wurden bereits während des 1. GDL-Streiks (11.-13.08.) im Schienenpersonennahverkehr ohne S-Bahn in Hessen rund 2/3 (66%) der Zugverbindungen angeboten und nicht nur 40% oder gar weniger. Dadurch dass andere Bahnverkehrsunternehmen große Teile des Nahverkehrsfahrplans auf der Schiene in Hessen fahren und die Deutsche Bahn nur an Platz 2 rangiert, sehen die Zahlen anders aus.

Im Fall der S-Bahn Rhein/Main gibt es natürlich andere Werte. Die gesamte Nahverkehrsleistung der 9 S-Bahn-Linien wird von der Deutschen Bahn erbracht. Dadurch ist die S-Bahn massiv betroffen. Die Linien fahren in der Regel alle 15 Minuten oder alle 30 Minuten. Während des Streiks ist größtenteils nur alle 60 Minuten ein Zug unterwegs. An dem Fall kann man von sogar von weniger als 40% Leistungserbringung sprechen.

Im Fernverkehr, in welchem die Deutsche Bahn quasi das Monopol hat, sieht man von einem guten Dutzend Zugverbindungen von Flixtrain ab, werden nur rund 25% der Zugverbindungen angeboten. Egal wie hoch die Streikrate ist, welche die GDL zum Ausstand bewegen kann, es fahren von vorn herein nur ein Viertel der Züge.

Fazit: Für die Fahrgäste wäre es besser, wenn in den Medien eine differenzierte, fachlich bessere Berichterstattung über das Bahnwesen, hier insbesondere zu dem Thema Bahnstreik, erfolgen würde.

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