PRO BAHN Hessen begrüßt Vorschlag zum 49-Euro-Ticket – ein bundesweites Flatrateticket für den Nahverkehr muss kommen.

PRO BAHN Hessen kann die kann Verlautbarung aus anderem Fahrgastverbandskreis in weiten Teilen nicht mittragen.

Votum der Landesmitglieder-versammlung Hessen quasi identisch mit den Auffassungen der Landesverkehrsministerkonferenz

Die Ministerkonferenz der Landesverkehrsminister hat sich in der Grundstruktur auf ein 49-Euro-Ticket verständigt, in der finalen Klärung mit der Bundesregierung ist noch die Gesamtfinanzierung des Projekts.

Aus den Reihen des Presseteams des PRO BAHN Landesverbandes Hessen wurde im Rahmen von Interviews dieser Schritt sehr begrüßt. Es ist ein Anfang und entspricht auch dem Vorschlag, den der PRO BAHN Landesverband Hessen in seiner kürzlich stattgefundenen Landesmitgliederversammlung gemacht hat.

Die teils sehr komplizierten und individualisierten Tarifsysteme der Verkehrsverbünde und Regionen in Deutschland sind oft völlig undurchschaubar. Vielmehr bedarf es einer einfachen einheitlichen Tarifierung. Durch die Bahnreform 1994 sind mit den Bundesländergrenzen und weiteren Gebietskörperschaftsgrenzen Barrieren entstanden, welche nun fast dreißig Jahre später endlich überwunden werden müssen. Nur so kann man neue Fahrgäste gewinnen.

Wichtig ist, die soziale Komponente im Blick zu haben, denn das Reisen mit langstreckigen Regional-Express-Zügen, welche teils 200-300 km Fahrten ohne Umsteigen ermöglichen, bringen so den Geringverdienern öfters die Möglichkeit, in Deutschland auch kurzfristig eine Reise anzutreten. Genau das waren auch die Anlässe und Relationen, weswegen in den drei Sommermonaten das 9-Euro-Ticket vorrangig genutzt wurde. Dadurch war es Berufspendlerinnen und -pendlern, Auszubildende, Studierende, welche sich ansonsten nur selten die lange Distanz zu den Familienangehörigen leisten können möglich, doch den einen oder anderen zusätzlichen Besuch einzuplanen. Gerade nach der Corona-Zeit sind die sozialen Kontakte umso wichtiger geworden.

Profitieren werden aber auch die meisten Pendlerinnen und Pendler, welche bislang kein Jobticket oder ähnliches haben und den Tarifpreis bezahlen. Im Rhein-Main-Verkehrsverbund ist von den Preisstufen 1-7 die Preisstufe 2 schon teurer als 49 Euro, so dass Distanzen von 10 km für Zeitkarteninhaber bereits günstiger werden.

Auf die Frage von Journalisten, dass der Bundesehrenvorsitzende Karl-Peter Naumann das 49-Euro-Ticket ablehnt, entgegnet man seitens des PRO BAHN Landesverbandes Hessen auf Basis des Mitgliederbeschlusses, dass man die Aussage des Kollegen Naumann im Detail nicht mitträgt und anderer Auffassung ist. Der Fernverkehr muss extra betrachtet und auf eine völlig neue Grundlage gestellt werden. Er ist für eine kurzfristig angesetzte Bahnreise viel zu teuer, weite Teile der Bevölkerung können sich eine Fahrkarte von rund 120 Euro zwischen Frankfurt am Main und Berlin nicht leisten. Der Verweis auf Super-Sparpreis und BahnCard hinkt, wenn man nur gelegentlich und spontan die Bahn nutzt. Es ist nicht immer möglich, Bahnfahren schon Wochen im Voraus zu planen. Über ein sinnvolles Alternativkonzept wird sich PRO BAHN Hessen an der Stelle noch nicht äußern, weil man sich dazu verbandsintern erstmal beraten muss.

PRO BAHN Hessen sieht in dem 49-Euro-Ticket ein Einstieg. Nicht ausgesprochen hat sich aktuell PRO BAHN Hessen für ein Stufenmodell, es war jedoch in der Diskussion. Einzelstimmen gibt es in den Reihen der Hessen, nach Einführung des bundesweiten Tickets nochmal über die dreistufige Option zu sprechen.

Das 49-Euro-Ticket wird von PRO BAHN Hessen begrüßt, es ist ein Anfang und es ist erfreulich, wenn es denn am 01.01.2023 startet. Klar ist, es ist ein Start. Nachbesserungen werden voraussichtlich nötig sein. Nur aus dem Praxistest wird man jedoch Erfahrungen sammeln. Daher, nun an den Start gehen und nicht gleich im Vorhinein schon so deutliche Kritik üben. Das oberste Organ des PRO BAHN Landesverbandes Hessen steht hinter dem bundesweiten Ticket.

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