Die Sperrung der Main-Neckar-Bahn: eine Katastrophe für Pendlerinnen und Pendler

Der Darmstädter Hauptbahnhof, hier wirkten sich u.a. die Schwierigkeiten aus.

Der Darmstädter Hauptbahnhof, hier wirkten sich u.a. die Schwierigkeiten aus.

Vom Freitagabend, den 2. Februar bis Montagmorgen, den 26. Februar war die Main-Neckar-Bahn zwischen Darmstadt und Mannheim bzw. Heidelberg voll gesperrt. Deswegen kam es auch zu Umleitungen von Zügen über die Riedbahn (Frankfurt-Biblis-Mannheim) und die Ludwigsbahn (Mainz-Worms-Mannheim). Die Zustände auf der Ludwigsbahn und der Riedbahn waren für Fahrgäste im Regionalverkehr während der Sperrung untragbar.

Die Züge des RE 70 auf der Riedbahn fuhren regelmäßig wegen der hohen Verspätung, oft mehrere Stunden hintereinander nicht die gesamte Strecke von Frankfurt bis Mannheim. Häufig kam es zu 45-minütiger Verspätung, teilweise bis zu zwei Stunden. Um die Verspätung zu regulieren, fuhren die Züge sehr häufig von Frankfurt aus nur bis Lampertheim, Biblis oder gar nur bis Riedstadt-Goddelau. Die Fahrgäste standen an den Zwischenstationen und warteten weiter auf den nächsten Zug nach Mannheim. Diese Warteprozedur konnte sich als sehr langwierig gestalten, da die Nachfolgezüge oft auch vorzeitig an Zwischenbahnhöfen endeten.

„Mit solchen Zuständen fällt es schwer, die Menschen noch von einer Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel zu überzeugen. Dabei ist es dringend notwendig, mehr Menschen auf die Schiene zu bringen, um die Klimaziele erreichen zu können.“, so Philipp Loth von PRO BAHN Hessen. Auf der Ludwigsbahn kam es auch zu großen Verspätungen bei den Zügen der Linien S6, RE 4 und RE 14 wegen zu hoher Streckenauslastung. Es ist auch festzustellen, dass die Regionalzüge während der Sperrung der Riedbahn im Januar auf den noch offenen Strecken, der Main-Neckar-Bahn und der Ludwigsbahn deutlich zuverlässiger fuhren. Während dieser Sperrung wurden die Fahrtzeiten im Fernverkehr auf die Fahrtzeiten der Nahverkehrszüge angepasst. Das war eine deutlich bessere Variante, weil es deutlich weniger Zugüberholungen nach sich zog. Die Wendezeiten insbesondere beim RE 70 mit 12 Minuten stellten sich als viel zu kurz heraus, um die Verspätungen im Tageverlauf wieder regulieren zu können. Durch den Einsatz von mehr Zugumläufen während der Bauarbeiten und einer Wendezeit des RE 70 von 1h 12 min in Mannheim hätte sich das Problem der Verspätungsübertragung aus vorheriger Fahrt deutlich verbessern können.

Der PRO BAHN Landesverband Hessen fordert den Schienennetzbetreiber, die DB InfraGO AG, auf zusammen mit DB Regio Maßnahmen zu ergreifen, dass sich eine solche Katastrophe im März während der anstehenden Sperrung der Ludwigsbahn (Mainz-Worms-Mannheim) sowie auch bei der Sperrung der Riedbahn ab Juli diesen Jahres nicht auf den Umleitungsstrecken wiederholen wird.

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