Mitgliederversammlung PRO BAHN Nordhessen-Osthessen-Mittelhessen fordert Änderung des Eisenbahnkreuzungsgesetzes des Bundes (EBKrG) im Sinne der Stärkung der Machbarkeit des Wiederaufbaus von Bahnstrecken und fordert zudem mehr durchgängige-langstreckige Verbindungen im Regionalzugverkehr

Vorsitzender Thomas Kraft spricht während der Regionalmitgliederversammlung Nordhessen-Osthessen-Mittelhessen in Lollar.

Am Samstag fanden sich die Mitglieder der drei PRO BAHN Regionalverbände Nordhessen, Osthessen und Mittelhessen zu ihrer Regionalmitgliederversammlung, i.d.S. zur Jahreshauptversammlung im Kulturbahnhof Lollar ein.

Zwei inhaltliche Schwerpunkte wurden mit Beschlussfassungen gesetzt. So fordert PRO BAHN Nordhessen-Osthessen-Mittelhessen eine Novellierung des Eisenbahnkreuzungsgesetzes.
Man sieht den Änderungsbedarf, weil bei zurück gebauten Bahnstrecken, für welche ein Wiederaufbau gedacht ist, im Regelfall keine schienengleichen Bahnübergänge mehr errichtet werden können. Über Jahrzehnte waren an eingleisigen Nebenstrecken mitten in den Ortslagen ebensolche schienengleichen Bahnübergänge. Überführungen oder Unterführungen lassen sich aufgrund verkehrsbaulicher Gegebenheiten aber vielmehr aufgrund gewachsener, teils historischer Bausubstanz nicht errichten. So konnten einige Ideen des Wiederaufbaus von Bahnstrecken scheitern, weil man gemäß Eisenbahnbau- und Betriebsordnung in früherer Weise nicht mehr neu aufbauen darf bzw. die geforderten Bauwerke so immens teuer sind, dass die Finanzierung nicht mehr gesichert ist.
Das zweite Schwerpunkt, die Wiederherstellung von durchgängigen Regionalzugverbindungen in den Regionen. Trotzdem, dass die hessischen Verkehrsverbünde in der jüngeren Vergangenheit mehrfach andere Entscheidungen getroffen haben, erneuert man die Forderung, dass wieder direkte Regional-Express-Züge Gießen mit Köln verbinden, so wie das von 1862 bis 2009 der Fall war. Die gesellschaftlichen Beziehungen sowohl wirtschaftlich, kulturell, wissenschaftlich aber auch im privaten Sektor, sie bestehen zwischen Mittelhessen mit den Oberzentren Gießen und Wetzlar und dem Rheinland mit der Metropole Köln seit Generationen, seit Jahrhunderten. Daher muss wieder eine attraktive Zugverbindung zwischen beiden Regionen, unabhängig von Bundeslandgrenzen geschaffen werden.

Ähnlich verhält es sich auf der Lahntalbahn. Hier besteht zwar zwischen Gießen und Koblenz mit den Regional-Express RE25 eine zweistündige Direktverbindung, sofern es wie im Augenblick, keine betrieblichen Einschränkungen auf der Strecke gibt. Die PRO BAHN-Gliederungen fordern jedoch, auch die Regionalbahnen, welche an jeder Unterwegsstation halten, wieder zu durchgängigen Verbindungen auf der gesamten Strecke der Lahntalbahn zu entwickeln. Aktuell enden die Züge der Linien RB23 (aus Richtung Koblenz) und RB45 (aus Richtung Gießen) in Limburg und es muss umgestiegen werden. Es bestehen jedoch starke Bindungen zwischen den kleineren Orten entlang der Lahn, auch über die Landesgrenze Hessen/Rheinland-Pfalz hinweg. Wander- und Bootstouristen möchten zudem an diesen ein- und aussteigen. Daher wird gefordert, die bis 2011 vorhandene Durchbindung der beiden Regionalbahnlinien wieder herzustellen.

Neben der thematischen Diskussion standen noch für Jahreshauptversammlungen übliche Regularien sowie die Vorwahlen für die Delegierten des PRO BAHN Bundesverbandstags 2025 statt, welcher im kommenden Jahr in Rheinland-Pfalz stattfinden wird. Alles in allem war die seit vielen Jahren gemeinsam stattfindende Jahresmitgliederversammlung der drei PRO BAHN Regionalverbände Nordhessen, Osthessen und Mittelhessen auch 2024 wieder eine gelungene Veranstaltung in Lollar.

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.