PRO BAHN Hessen begrüßt viergleisigen Ausbau zwischen Hanau und Gelnhausen, er kommt viel zu spät

Der viergleisige Ausbau der Bestandsstrecke ist unabdingbar und alternativlos. Der nun erfolgte Spatenstich am 22.04.2024 wird als Meilenstein im deutschen Fernzugstreckennetz begrüßt. Der größte Engpass Deutschlands bestehe auf der Achse Erfurt-Fulda-Frankfurt-Mannheim, was auf ganz Zentraleuropa massive Auswirkungen in der Verlässlichkeit und Pünktlichkeit sowohl im Personenverkehr, als auch im Güterverkehr habe. Die drei Gleise zwischen Gelnhausen und Hanau-Wolfgang und die zwei Gleise zwischen Hanau-Wolfgang und Hanau Hbf reichen schon seit 40 Jahren nicht mehr aus. Die immer höhere Zahl an ICE-Fernverkehrszügen zwischen den wichtigsten Hauptbahnhöfen Deutschlands verdränge mehr und mehr die Regional-Express-Züge und Regionalbahnen des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV). Zwischen Fulda, Gelnhausen, Hanau und Frankfurt müsse dem gestiegenen Bedarf durch deutlich mehr Zugangebote Rechnung getragen werden.

Mit der Trennung der Gleise, dass die SPNV-Züge auf der ausgebauten Bahntrasse außen fahren und an den neuen Bahnsteigen der Unterwegsstationen halten können, während in der Mitte ICE-Züge schnell vorbeiziehen können, entspricht einer zukunftsweisenden Schienenverkehrsanlage.

Der PRO BAHN Landesverband Hessen fordert nun von Bund und Land, endlich im Sinne der Klimaschutzziele 2045 den Bahnausbau und Bahnneubau deutlich zu beschleunigen. Investitionen in die Zukunft, in die Infrastruktur dürfen nicht neoliberal-konservativen Grundhaltungen beschränkt werden oder gar zum Opfer fallen. Die Auffassungen von Bundesfinanzminister Christian Lindner wirken inzwischen starrsinnig und autokratisch. Mit vernachlässigter und schrottreifer Infrastruktur haben diejenigen die wenigsten Probleme, welche zu den Wohlhabendsten in unserer Gesellschaft gehören. Neben der dringend nötigen Planungsbeschleunigung braucht es eine Herausnahme der Schuldenbremse für Infrastrukturinvestitionen und eine deutliche Mittelaufstockung, um Material und Personal auch in den nächsten 20-30 Jahren finanzieren zu können.
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Thomas Kraft, Landesvorsitzender
Werner Filzinger, Landesvorstandsmitglied

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