PRO BAHN Mittelhessen ist in Sorge wegen der massiv zunehmenden Graffiti auf den Zügen von DB Regio Mitte

Frankfurt am Main ist seit Jahrzehnten neben Berlin ein Hotspot der Graffiti-Szene. Kaum ein öffentliches Bauelement, ob Brückenpfeiler, Schutzwand oder ähnliches, selbst bis in den ländlichen Raum hinein, ist mittlerweile frei von Graffiti.

Scheint man sich bei den immobilen Gewerken in unserem Land schon an den Anblick gewöhnt zu haben, teils wird dies ja sogar seitens des Staates unterstützt, sofern es sich um Kunst handelt, so ist es nicht hinzunehmen, dass Züge, Bahnen und Busse mehr und mehr Opfer der illegalen Graffiti werden.

Der PRO BAHN Regionalverband Mittelhessen hat sich in seiner jüngsten Sitzung mit dem Thema eingehend befasst und ist zu der Erkenntnis gekommen, dass sowohl die Deutsche Bahn AG, als auch die öffentliche Hand dringend etwas dagegen tun müssen.

Auffällig ist, dass quasi nur Züge von DB Regio Mitte besprüht sind, welche im RMV-Gebiet die Linien RE 20, RE 22, RE 30, RB 34, RB 40, RB 41, RE 50, RB 51, RE 60, RB 61, RB 67, RB 68 und RB 70 betreiben. PRO BAHN Mittelhessen fragt konsequenter Weise, warum denn nicht die Züge der anderen Betreiber, nämlich Hessische Landesbahn, Vias und Cantus besprüht sind. Anscheinend wird in deren Struktur anders gehandelt, wenn man ein Graffiti vorfindet.

Der Anteil der besprühten Züge von DB Regio in Hessen hat seit Anfang 2019 so enorm zugenommen, dass es quasi keinen Zug mehr gibt, der noch frei von Graffiti ist.

Es wäre weit weniger schlimm, wenn man seitens DB Regio die Graffiti in der gebotenen Zeit von 72 Stunden wieder von den Schmierereien befreien würde. Das passiert jedoch nicht. Die Fahrgastvertreter finden z.B. die gleichen Graffiti an den Talent 2-Zügen des Mittelhessen-Express (RB 40, RB 41) mindestens seit Jahresbeginn 2020 vor.

Doppelstockzüge der RE 30 und RE 50 sind soweit vollgesprüht, dass die untere Fensterfront komplett zugesprüht ist. Beim Fahrgastdialog des Verbandes liegen inzwischen einige Beschwerden vor, worin Fahrgäste schildern, dass sie sich in den zugesprühten Abteilen ohne Tageslicht sehr unwohl fühlen und Ängste verspüren.

Deutsche Bahn, Politilk und Zivilgesellschaft müssten gemeinsam handeln. Das größte Problem sind die Abstellanlagen. Durch die massive Personalreduzierung der Ära Mehdorn werden die Züge heute vom Lokführer eben nur abgestellt und sind dann über Nacht sich selbst überlassen. Das muss aufhören, so der PRO BAHN Regionalverband Mittelhessen.

Einerseits muss die Videoüberwachung der Areale der Abstellanlagen massiv ausgeweitet werden, andererseits müssen die Abstellanlagen komplett eingezäunt werden.

Als Meldemöglichkeit schlägt der PRO BAHN Regionalverband Mittelhessen die Einrichtung einer App vor, über welche registrierte Fahrgäste Fotos von Zügen inkl. der Nennung der Zugnummer melden können. So wurde DB Regio massiv davon entlastet, überhaupt erstmal die Graffiti erfassen zu müssen.

Der PRO BAHN Regionalverband Mittelhessen fordert, sich umgehend des Problems anzunehmen.

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