15 Verbände, Initiativen und Organisationen arbeiten künftig „Bündnis ÖPNV-Wende Mittelhessen“ zusammen, um gemeinsam den großen Nachholbedarf der Region im Verkehrssektor im Sinne der Fahrgäste offensiv einzufordern

Im Bahnhof von Lollar wurde das „Bündnis ÖPNV-Wende Mittelhessen“ gegründet.

Seit vielen Jahren sind die Aktivistinnen und Aktivisten, welche sich für einen deutlichen Ausbau des Öffentlichen Personennahverkehrs in Mittelhessen einsetzen, in verschiedenen Organisationen aktiv.

Nun haben sie sich in dem „Bündnis ÖPNV-Wende Mittelhessen“ zusammengeschlossen, um gemeinsam für deutlich mehr Bahnen und Busse sowie den Infrastrukturausbau in der Region einzutreten

Die Gründungsversammlung fand nun in Lollar statt. Ziel ist es, sich bei den wichtigen Themen zu koordinieren und gemeinsam aufzutreten. Man möchte sich gegenüber den Lokalen Nahverkehrsgesellschaften, den Verkehrsverbünden und den politischen Verantwortungsträgern in den Forderungen zielgerichtet artikulieren.

In den letzten 25 Jahren habe es zwar auch Verbesserungen im Schienenpersonennahverkehrs Mittelhessens gegeben. Jedoch wiegen die sog. Zusatzleistungen die Reduzierungen vorangegangener Jahrzehnte allenfalls auf. Sie bieten nicht das, was in anderen Regionen Deutschlands und Europas an Neuerungen und Erweiterungen in die Schiene investiert worden ist.

Dem Bündnis ÖPNV-Wende Mittelhessen haben sich angeschlossen
AG Verkehrswende Buseck
AStA der Justus-Liebig-Universität Gießen
– AG Verkehr und Infrastruktur
Deutscher Gewerkschaftsbund (DGB)
Dietzhölztalbahn e.V.
Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG)
Gießen autofrei / Projektwerkstatt Saasen
Horlofftalbahn-Arbeitsgemeinschaft
IG RegioTram Mittelhessen (Initiative – seither auf Facebook-Basis)
Lokale Agenda 21 der Stadt Gießen
– AG nachhaltige Mobilität
Lumdatalbahn e.V.
PRO BAHN Regionalverband Mittelhessen
Pro Bahn & Bus Mittelhessen
VCD-Kreisverband Gießen
VCD-Kreisverband Marburg-Biedenkopf
VCD-Regionalgruppe Lahn-Dill

Auch wenn das Bündnis nun besteht, agiert jede beteiligte Organisation weiterhin eigenständig. Zu relevanten Themen der Region möchte man jedoch künftig gemeinsam auftreten und die Stimme erheben, damit sie in Politik und Verkehrswirtschaft stärker gehört wird. Die jüngste Vergangenheit lehrt, dass das Erheben der Stimme aus Fahrgastsicht mehr denn je nötig ist.

Einmal im Jahr wird ab 2021 der „Mittelhessische Fahrgasttag“ als Bündnistreffen durchgeführt.

Dass das Bündnis ÖPNV-Wende Mittelhessen unbedingt notwendig ist, machen die Vertreterinnen und Vertreter an folgenden aktuellen Schwerpunktthemen fest:
a) Mangelnde Leistung in der Neuausschreibung des Mittelhessen-Express
b) Mangelnde Leistung in der Neuausschreibung für die Lahntalbahn und die Vogelsbergbahn
c) Keine wirklichen Perspektiven zur Verkehrswende in den städtischen Liniennetzen von Gießen, Marburg und Wetzlar
d) Nur der Landkreis Marburg-Biedenkopf hat ein umfassendes Bedienungskonzept in der Fläche, die anderen Landkreise weisen keine nennenswerten Verbesserungen zur ÖPNV-Erschließung des ländlichen Raums,
e) die Lokalen Nahverkehrspläne der Landkreise weisen keinen Schritt zur Verkehrswende und gegen den Klimawandel auf, sondern nur dringend erforderliche rudimentäre Änderungen
f) anstatt umfassende Verbesserungen mit einer Ausweitung des Leistungsangebots vorzulegen, um den PKW-Verkehr deutlich zu reduzieren, den Anteil des ÖPNV auf 30-40 Prozent zu steigern, herrscht in weiten Teilen aktuell Stagnation.

Mit dem Bündnis streben die Vertreterinnen und Vertreter eine viel stärkere mediale Macht und Einflussmöglichkeit an, damit die Region mittelfristig von einem Sündenfall der Verkehrspolitik zu einer Vorzeigeregion in Sachen Mobilität umgestaltet werden kann.

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