Vogelsbergbahn taucht mit einigen kleineren Infrastrukturausbauten in der neuen Priorisierung des Bundesverkehrswegeplans 2030 auf, PRO BAHN Osthessen und PRO BAHN Mittelhessen zeigen sich erfreut

Ein Zug der Vogelsbergbahn am Bahnübergang Marburger Straße in Alsfeld.

Die Vogelsbergbahn bekommt endlich Auftrieb. Diese erfreuliche Nachricht führte auch bei der gemeinsamen Regionalsitzung von PRO BAHN Osthessen und PRO BAHN Mittelhessen zu Begeisterung.

In den jüngsten des Potenziellen Bedarfs des Bedarfsplans für die Bundesschienenwege im Bundesverkehrswegeplan hat das Bundesverkehrsministerium Anpassungen insbesondere im Hinblick auf den Deutschlandtakt vorgenommen, welche für die Vogelsbergbahn bedeuten, dass die Kreuzungsbahnhöfe Wallenrod, Zell-Romrod sowie Burg- und Nieder-Gemünden optimiert bzw. wieder aufgebaut werden. Östlich des Bahnhofs Grünberg und westlich des Bahnhofs Großen-Buseck sollen längere zweigleisige Abschnitte entstehen, zwischen Grünberg und Reiskirchen soll eine technische Optimierung erfolgen.

Dies alles ist im Sinne der durch den Fahrgastverband PRO BAHN seit über 10 Jahren eingeforderten Optimierungen und Streckenausbauten der Vogelsbergbahn. Seit der Neuordnung als Linie RB45 Fulda-Gießen-Limburg im Jahr 2011 wird im Vogelsberg als Regelfahrplan nur im Stundentakt mit Regionalbahnen gefahren, schnellere Regional-Express-Züge gibt es nicht mehr. Wenn es zu diesen Ausbauten kommt, dann werden künftig neben deutlich mehr Regionalbahnen (RB), auch wieder Regional-Express-Züge (RE) zwischen Gießen und Fulda fahren können.

In dem Zusammenhang müsse dann auch über die Wiederinbetriebnahme von stillgelegten Bahnstationen wie Wallenrod und Renzendorf gesprochen werden, ebenso über ganz neue Bahnhalte wie Brauerschwend, Alsfeld-Süd, Lindenstruth, Gießen-Udenborn und Gießen-Riegelpfad.

Die Kommunalpolitik hat in all den Jahren wenig getan, um eine wirkliche Veränderung herbeizuführen. Insofern zeigt sich PRO BAHN Osthessen sehr überrascht von der CDU-Vogelsberg, welche nun meint, als Verfechterin der Vogelsbergbahn auftreten zu können. Immer wieder wurde von der Landes- und Kommunalpolitik, auch von der CDU, gesagt, dass kein Geld da sei und auch der Bedarf nicht gegeben sei, weil die Menschen auf dem Land ohnehin mit dem Auto fahren, sobald sie einen Führerschein hätten. Die Bewusstseinsveränderung der CDU ist zu begrüßen, jedoch sollte soviel Ehrlichkeit gegeben sein zuzugeben, dass man sich jahrzehntelang in der Verkehrspolitik um die Schiene im ländlichen Raum, gerade im Vogelsberg, nicht gekümmert hat. Noch mit der Bedarfsanmeldung zur Fortschreibung des Nahverkehrsplans des Rhein-Main-Verkehrsverbundes Mitte 2020 hätten fast alle Fraktionen des Vogelsberger Kreistags keinerlei Notwendigkeit gesehen, Kapazitätserweiterungen und damit verbundene Streckenertüchtigungen für das neue Planwerk einzufordern.

Dass nun, erstaunlicher Weise, im Bundesverkehrswegeplan auch Ausbaumaßnahmen im Schienennahverkehrssektor bereitgestellt werden, darüber zeigen sich PRO BAHN Osthessen und PRO BAHN Mittelhessen sehr erstaunt und gleichzeitig erfreut.

Von den Kreistagsfraktionen des Vogelsbergkreises, insbesondere auch von der CDU, verlangt PRO BAHN soviel Ehrlichkeit, dass man die notwendigen Beschlüsse schnellstens auf den Weg bringt, damit Planungen für die Realisierung der vorweg genannten Maßnahmen erfolgen können, dass das Geld des Bundesverkehrsministeriums nicht liegen bleibt bzw. nicht abgerufen wird. Die Menschen im ländlichen Raum wie dem Vogelsberg fordern eine zeitnahe Beteiligung an der Verkehrswende zur Verhinderung des Klimawandels.

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