Der Bau eines Radwegs auf der Bahnstrecke ist außerdem der einfachste Weg, um eine Reaktivierung auch langfristig unmöglich zu machen. Dies zeigen die Beispiele anderer Bahnradwege in Hessen, wie der Ederseebahn-Radweg. „Besonders grotesk ist es, dass dieser neue Vorschlag genau jetzt kommt, wo eine Reaktivierung schon politisch feststeht und sich viele Menschen vor Ort langjährig dafür eingesetzt haben. Es scheint, dass der Radweg aus Angst vor der kommenden Bahn nur schnell als Alternative vorgeschoben wurde.“, so Philipp Loth von PRO BAHN.
Die Bürgerinitiative stellt auch eine ausreichende Nachfrage auf der Aartalbahn zwischen Wiesbaden und Diez in Frage. Dabei prognostiziert sogar die Machbarkeitsstudie mit 3.350 Fahrgästen pro Tag für den Abschnitt zwischen Wiesbaden und Bad Schwalbach eine sehr gute Auslastung. „Vor allem hat sich bei den Reaktivierungen der letzten Jahre herausgestellt, dass die prognostizierten Fahrgastzahlen aus den Machbarkeitsstudien bei Weitem übertroffen wurden.“, so Barbara Grassel von PRO BAHN. Im Übrigen steht die Aartalbahn-Strecke zum Glück unter Denkmalschutz und darf daher nicht abgebaut werden.
Generell erachten wir auch weitere Radwege nicht nur im Aartal für sinnvoll. Allerdings sollten nicht Radwege gegen Schienenwege ausgespielt werden.
Philipp Loth
Stellv. Landesvorsitzender PRO BAHN Landesverband Hessen
Dr. Barbara Grassel
Regionalvorsitzende PRO BAHN Regionalverband Großraum Frankfurt