Lahntalbahn muss auch zwischen Limburg und Wetzlar elektrifiziert werden – PRO BAHN Mittelhessen stellt Forderung auf

Das historische Bahnhofsgebäude von Weilburg, vom Ende des Mittelbahnsteigs aus gesehen. Einen Hausbahnsteig gibt es in -Weilburg nicht mehr. Im Hintergrund das historische Tunnelportal des Weilburger Tunnels, davor eine der zahlreichen Stahlbrücken und auf dem Gleis ein RE25 auf dem Weg von Koblenz nach Gießen.

Es bedarf der Gesamtplanung aller 12 kleinen Unterwegsstationen zwischen Limburg und Wetzlar

Das Thema Lahntalbahn beschäftigt seit Jahrzehnten die Gemüter. Bis auf wenige kleinere investive Maßnahmen und die Instandhaltung der Infrastruktur ist an der rund 160 Jahre alten Bahnstrecke nichts passiert. Auf dem hessischen Streckenabschnitt zwischen Limburg und Wetzlar bzw. Gießen fahren die Linien RB45 Limburg-Wetzlar-Gießen-Fulda sowie RE 25 Koblenz-Limburg-Wetzlar-Gießen. Demnächst kommt noch die neue Verkehrsleistung der RE44 Limburg-Wetzlar-Gießen hinzu, welche aufgrund der neuen DB-Fernverkehrslinie 34 Frankfurt-Wetzlar-Siegen-Münster(-Norddeich) eingerichtet wird.

Der Fahrgastverband PRO BAHN kam in der jüngsten gemeinsamen Regionalmitgliederversammlung für Mittelhessen auf das Thema erneut zu sprechen. Entgegen verschiedener Aussagen hält man weiter an der Forderung fest, dass die Strecke zwischen dem Limburger Stadtteil Eschhofen und Wetzlar elektrifiziert wird. Man fühlt sich dahingehend bestätigt, weil für den Abschnitt zwischen Limburg und Lahnstein, er liegt in Rheinland-Pfalz, das dortige Landesverkehrsministerium im Rahmen der Elektrifizierungsoffensive des Bundes zur Elektrifizierung erfolgreich angemeldet hat.
Daher sieht PRO BAHN, auch in Mittelhessen die Strecke zu elektrifizieren, um so eine Netzwirkung zu erzielen. Als erstes Argument der Zweifler kommt das Problem der schmalen Querschnitte der Tunnel. Die meisten Probleme lassen sich jedoch technisch lösen, so auch für die insgesamt sechs Tunnel zwischen Limburg und Weilburg. Wie im Tiefbahnhof des Berliner Hauptbahnhofs könnte auch eine Stromschiene anstelle einer abgehängten Oberleitung der Energieeinspeisung dienen. Nicht alle Tunnel sind geeignet aber einzelne lassen sich auch noch ca. 1 Meter tiefer legen. Eine aufwendigere Möglichkeit, eine zweite Röhre neben der bestehenden zu legen, sollte als letzte Möglichkeit in Betracht gezogen werden, da die Charakteristik des Lahntals, wozu die Bahnstecke sich eindrucksvoll einbettet.

Nicht nur der Strom ist das Problem, auch die 12 kleinen Unterwegsstationen sind in einem schlechten Zustand. Von Barrierefreiheit kann keine Rede sein. Oft kann nur von einem Notsteg gesprochen werden. Instandgesetzte Bahnsteige sind nicht auf die erforderliche Höhe von 55 cm gebracht, welche für die vornehmlich mit Coradia LINT 41 und LINT 27 sowie Bombardier Talent aktuell Barrierefreiheit bedeuten und auf den Linien RB45 und RE25 zum Einsatz kommen.
Der PRO BAHN Regionalverband Mittelhessen fordert eine gemeinsame Planung zum barrierefreien Ausbau dieser 12 Haltestellen, vornehmlich mit Seitenbahnsteigen. Dabei sollte der historische und landschaftliche Charakter in jedem Fall erhalten bleiben. Dennoch muss ein alternativer Verkehrsweg für das 21. Jahrhundert entstehen, denn die Straße wird mit der dem vierspurigen Ausbau der B 49 gerade erheblich aufgewertet.

Fazit der digital anwesenden PRO BAHN-Vertreter*innen, es muss sich endlich etwas tun und über die Lahntalbahn wird an der Stelle noch öfters zu berichten sein. Man wird nicht lockerlassen, Politik und Verkehrswirtschaft davon überzeugen, dass die Lahntalbahn eine Zukunft haben muss.

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